Die Aktien von Alibaba und Tencent, zwei Schwergewichte des chinesischen Digitalmarktes, erleben eine markante Schwächephase.
Eine Neubewertung durch die US-Kreditratingagentur Fitch, die das langfristige Ausfallrating der Unternehmen von „stabil“ auf „negativ“ setzte, löste diese Entwicklung aus.
Ein düsterer Ausblick
Diese Abstufung spiegelt eine breitere Einschätzung der chinesischen Wirtschaft wider, die von Fitch ebenfalls kritisch gesehen wird. Die Ratingagentur passte den Ausblick für China bereits am 9. April von „stabil“ auf „negativ“ an, hauptsächlich bedingt durch die anhaltenden Schwierigkeiten im Immobiliensektor und die generell schwache Konjunktur.
Obwohl das Rating „A+“ für China bestätigt wurde, betrifft die pessimistische Sichtweise unweigerlich auch die großen Technologieunternehmen des Landes.
Kritische staatliche Regulierung
Fitch betont, dass Alibaba und Tencent aufgrund ihres hohen Grades an staatlicher Regulierung, Aufsicht und Intervention eine besonders enge Bindung an die staatliche Kreditwürdigkeit haben.
Dies unterstreicht die Abhängigkeit dieser Konzerne von der übergeordneten wirtschaftlichen und politischen Landschaft Chinas.
Marktreaktionen
Die unmittelbaren Reaktionen an den Aktienmärkten waren deutlich. Die Alibaba-Aktie fiel in Hongkong um 0,66 Prozent, während Tencent um 0,33 Prozent nachgab.
Diese Entwicklung steht im Kontrast zur allgemeinen Marktstabilität, gemessen am Hang Seng-Aktienindex, und zeugt von der speziellen Betroffenheit der Technologiebranche durch die Ratingänderung.
Unternehmensspezifische Herausforderungen
Die Herabstufung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem sowohl Alibaba als auch Tencent bereits mit erheblichen unternehmensspezifischen Problemen kämpfen.
Bei Alibaba sorgten enttäuschende Quartalszahlen für zusätzliche Verunsicherung unter den Anlegern, während bei Tencent die Angst vor verschärfter staatlicher Regulierung das Vertrauen belastet.
Zukunftsprognosen
Diese Entwicklungen stellen eine erhebliche Herausforderung für die beiden Technologieriesen dar, deren Aktienkurse bereits unter Druck stehen. Die aktuelle Ratingabstufung könnte weiteren Druck auf die Unternehmensführungen ausüben, ihre Geschäftsmodelle und Strategien an die sich ändernden makroökonomischen und regulatorischen Bedingungen anzupassen.