Vor einem Jahrzehnt noch deutlich hinter Alphabet, dem Mutterkonzern von Google, hat sich Amazon in einem bemerkenswerten Aufstieg in der Technologiebranche bewiesen. Während Amazon im Jahr 2013 einen Marktwert von 140 Milliarden US-Dollar aufwies, war Alphabet mit einer Marktkapitalisierung von gigantischen 355 Milliarden US-Dollar mehr als doppelt so viel wert.
Amazons Aktienkurs schnellte in den vergangenen zehn Jahren um beeindruckende 1.140 Prozent in die Höhe und katapultierte das Unternehmen auf einen Marktwert von 1,98 Billionen US-Dollar. Die Aktie von Alphabet legte in demselben Zeitraum um 525 Prozent zu und brachte ihr Unternehmen auf eine Marktkapitalisierung von 2,02 Billionen US-Dollar. Die Frage bleibt, ob Amazon bis 2025 Alphabet in der Bewertung übertreffen kann und zur wertvolleren Aktie der "Magnificent Seven" aufsteigt.
Zwischen 2013 und 2023 verzeichnete Amazon ein jährliches Umsatzwachstum von durchschnittlich 23 Prozent und eine Zunahme des Nettogewinns um 60 Prozent jährlich. Die Expansion wurde durch das florierende Wachstum der E-Commerce-Märkte, die Bindung durch Prime-Mitgliedschaften und die gestiegenen operativen Gewinne von Amazon Web Services (AWS) vorangetrieben, das sich zur weltweit größten Cloud-Infrastruktur-Plattform entwickelte.
2020 erlebte Amazon einen beschleunigten Wachstumsschub, als die Pandemie zu vermehrtem Online-Shopping sowie zur Ausweitung cloudbasierter Dienste führte. Dieses Wachstum verlangsamte sich 2022 und 2023 inmitten von Inflation und anderen makroökonomischen Herausforderungen, die sowohl das Verbraucherverhalten als auch die Cloud-Ausgaben der Unternehmen bremsten.
Analysten erwarten von 2023 bis 2026 ein weiteres Wachstum von Amazons Umsatz und Nettogewinn um jährlich 11 beziehungsweise 38 Prozent. Die Zunahme könnte durch zunehmenden Wettbewerb im E-Commerce herausgefordert werden, doch kompensierende Maßnahmen durch die Expansion im margenstärkeren AWS und im Werbegeschäft sind denkbar. Die sich rasch entwickelnde KI-Branche könnte Amazons Cloud-Infrastruktur zusätzlich stärken und mehr Unternehmen dazu bewegen, direkt auf Amazon statt über traditionelle Plattformen wie Google zu werben.
Alphabet hingegen steigerte seinen Umsatz und Nettogewinn von 2013 bis 2023 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 19 Prozent. Diese Entwicklung wurde durch stabile Verkäufe von Display- und Suchanzeigen, den Aufstieg von YouTube, sowie die Erweiterung der Google Cloud Plattform unterstützt.
Im Jahr 2020 kühlte das Kerngeschäft der Werbung von Alphabet ab, als die Pandemie viele Unternehmen zu reduzierten Werbeausgaben zwang. Das Unternehmen konnte diesen Druck jedoch durch den Ausbau seines Cloud-Geschäfts ausgleichen. Ein erneuter Wachstumsschub erfolgte 2023, als sich die Werbegeschäfte stabilisierten und sowohl die Abonnenten-Plattformen als auch das Cloud-Geschäft durch den Aufschwung im KI-Markt Rückenwind erhielten.