Die Herausforderungen für Tech-Aktien im Sommer schienen lediglich ein vorübergehendes Phänomen gewesen zu sein. Jetzt, am Ende des Oktobers 2024, hat sich wieder eine optimistische Stimmung auf dem Börsenparkett breitgemacht. Der Nasdaq 100 steht mit 20.551 Punkten nahezu auf dem Höchststand, den er bereits im Juli erreicht hatte.
Auch die Umsätze auf den internationalen Handelsplätzen der Deutschen Börse spiegeln das anhaltende Interesse wider. An vorderster Front zeigt sich der Halbleitergigant Nvidia, dessen Handelsvolumen im September um ein Vielfaches über dem der Konkurrenten, darunter ASML, lag. Die Liste der gefragtesten Unternehmen wird größtenteils von Tech-Größen dominiert: Unter ihnen rangieren BYD aus China, Tesla, Apple, Amazon und Alphabet. Einzige Ausreißer aus anderen Branchen sind der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk und Börsengigant Berkshire Hathaway.
Während Novo Nordisk in diesem Jahr mit sinkenden Kursen zu kämpfen hatte, erweist sich die Berkshire Hathaway-Aktie weiterhin als stabil. Diese Woche geben gleich mehrere Technologiegiganten ihre Quartalsergebnisse bekannt. Bereits vorhandene Zahlen zeichnen ein gemischtes Bild: Während Alphabet und Meta positiv überraschen, enttäuschte der AMD-Bericht. Heute stehen noch bedeutende Veröffentlichungen von Apple und Amazon bevor.
Anders als bei den Technologieriesen wird für die "Magnificent Seven" ein beträchtlicher Gewinnanstieg prognostiziert. Analysten erwarten einen Zuwachs, der sich dennoch unter dem des Vorquartals halten dürfte.
Stefan Waldhauser hebt zur gleichen Zeit warnend den Finger: Er sieht Anzeichen einer Spekulationsblase bei AI-Infrastrukturanbietern wie Nvidia. Die hohen Preise und die Erwartungen an künftige Profite könnten Fehlentwicklungen auf dem Markt signalisieren. Ferner betont er die immense Finanzierung neuer Player in der AI-Szene, die oft keinen Umsatz nachweisen können.
In den Analyseabteilungen herrscht jedoch überwiegend Zuversicht, was Kaufempfehlungen angeht. Vor allem bei Amazon, Meta und Microsoft sind die Prognosen optimistisch. Jedoch wird vor überzogenen Bewertungen gewarnt, besonders wenn diese Unternehmen mit hohen Kurs-Gewinn-Verhältnissen glänzen. Was Anleger laut Waldhauser nun tun sollten? Ihr Augenmerk stärker auf kleinere Unternehmen zu richten, die Potenzial zeigen – und nicht nur auf die altbewährten Schwergewichte setzen.