Teamviewer, der renommierte Softwareanbieter aus Göppingen, zeigt sich nach einigen herausfordernden Jahren wieder optimistisch hinsichtlich seines Wachstumskurses. CEO Oliver Steil setzt auf die Trends zur IT-Automation und zur industriellen Digitalisierung, wobei der Anteil der Großkunden am Umsatz signifikant steigen soll. Bis in drei Jahren peilt das Unternehmen die Milliardenmarke bei den Erlösen an, während die Profitabilität durch lukrative Großverträge ebenfalls zulegen soll. Die Aktie des im MDax gelisteten Unternehmens verzeichnete am Mittwoch bereits einen weiteren deutlichen Anstieg von sechs Prozent auf 12,54 Euro. Im Markt wird berichtet, dass Teamviewer ambitionierte Ziele für das Jahr 2028 verfolgt. JPMorgan-Analyst Toby Ogg hob hervor, dass das operative Ergebnis im Schlussquartal die Erwartungen übertraf. Trotz des deutlichen Kursgewinns von fast einem Drittel in diesem Jahr bleibt die Aktie weit unter ihrem früheren Höchststand. Ursprünglich im Herbst 2019 zu 26,25 Euro an die Börse gegangen, wurde das Papier während der Corona-Pandemie knapp 55 Euro wert. Nach einem kostspieligen Sponsorenvertrag stürzte die Aktie jedoch im Herbst 2021 ab. Nun zeigt sich das Management wieder zuversichtlicher, ab dem Jahr 2027 ein jährliches zweistelliges prozentuales Umsatzwachstum anzupeilen. Der Anteil am Umsatz durch große Unternehmenskunden soll bis 2028 auf über 40 Prozent ansteigen, 2024 lag dieser noch unter einem Viertel. Von einer höheren Profitabilität des Enterprise-Geschäfts verspricht sich das Management eine bereinigte operative Marge (Ebitda) zwischen 44 und 45 Prozent. Mit einem gestärkten Geschäft im industriellen Bereich und beträchtlichen Vertragsabschlüssen erlebte Teamviewer im letzten Quartal einen deutlichen Aufschwung. CEO Steil unterstreicht, dass das Enterprise-Segment zuletzt ein konstantes Wachstum von rund 20 Prozent pro Quartal verzeichnete. Für das laufende Jahr plant der Fernwartungsspezialist ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum zwischen 5,1 und 7,7 Prozent. Dies würde einem pro-forma-Umsatz von 778 bis 797 Millionen Euro entsprechen, basierend auf einem Vorjahresergebnis von 740 Millionen Euro. Ein Großteil dieser Umsätze soll zwischen 697 und 712 Millionen Euro aus dem bisherigen Geschäftsfeld von Teamviewer kommen, während Analysten tendenziell von einem geringeren Ergebnis ausgehen. Trotz eines herausfordernden Marktumfelds in Europa und speziell in Deutschland sieht das Unternehmen in den USA eine gewisse Aufbruchstimmung, gestärkt durch die Übernahme von 1E. Diese Akquisition stellt mit einem Unternehmenswert von 720 Millionen US-Dollar den bisher größten Zukauf dar und stärkt die Präsenz von Teamviewer im amerikanischen Markt. Trotz geringerer Profitabilität von 1E im Vergleich zum bestehenden Geschäft erwartet Teamviewer durch die Reduzierung des Sponsorendeals mit Manchester United und anderer Kostenkontrollen eine stabile Marge. Für 2025 wird eine pro-forma-bereinigte operative Marge von rund 43 Prozent prognostiziert. Die Eckdaten für 2024 zeigen einen Umsatzanstieg von sieben Prozent auf 671,4 Millionen Euro, mit einer bereinigten operativen Marge von 44 Prozent. Unter dem Strich erwirtschaftete Teamviewer einen Gewinn von 123,1 Millionen Euro, verglichen mit 114 Millionen Euro im Jahr zuvor.
Technologie
Teamviewer auf Wachstumskurs: Zuversicht für die Zukunft dank Digitalisierung
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