Nach einem Schuldbekenntnis zur Verletzung des U.S.-amerikanischen Bankgeheimnisschutzgesetzes plant die kanadische TD Bank, im Geschäftsjahr 2025 ihre Bilanzstruktur grundlegend zu überarbeiten. Dies folgt einer erdrückenden Strafe von insgesamt 3 Milliarden Dollar, die dem Institut auferlegt wurde, wie die Bank am Donnerstag verkündete.
Die renommierte kanadische Bank schrieb Geschichte, indem sie als bisher größte Bank in den USA ein Schuldeingeständnis ablegte. Im Fokus der Restrukturierung steht eine Fokussierung auf die Einhaltung einer außergewöhnlichen Vermögensobergrenze, die von den Regulierungsbehörden auferlegt wurde. In den USA betreibt die Bank über 1.100 Filialen und bedient fast 10 Millionen Kunden, was sie zur zehntgrößten Bank dort macht.
Der Vergleich ist Resultat mehrerer staatlicher Untersuchungen, die weitreichende Probleme im Geschäftsgebaren der Bank zutage förderten.
Die TD Bank plant, ihre US-Vermögenswerte um rund 10% zu reduzieren, indem sie Anlagepapiere im Wert von bis zu 50 Milliarden Dollar mit niedriger Rendite verkauft und die Erlöse reinvestiert. Diese Maßnahmen dürften den kurzfristigen Nettozinsertrag, laut Angaben der Bank, beeinflussen. Zudem könnten einmalige Kosten durch die Verkleinerung der Vermögenswerte und die Neupositionierung von 1,5 Milliarden Dollar an Investitionen entstehen.
Ein eigens gegründetes Komitee in den USA wird die Bemühungen zur Bekämpfung von Geldwäsche künftig überwachen.
Für das Geschäftsjahr 2025 sieht Leo Salom, Leiter der US-Abteilung, große Änderungen vor, um die Vermögenskapazität zu erweitern und die regulatorischen Anforderungen zu erfüllen. Währenddessen verurteilte der US-Justizminister Merrick Garland die Bank für ihre Profitorientierung und Nachlässigkeit. Ross Delston, ein unabhängiger Jurist, hob die Ungewöhnlichkeit des Falls hervor, da mehrere konkrete Vergehen den Verfehlungen der Bank zugrunde liegen.
Die zuständigen US-Behörden werden einen Prüfer einsetzen, der TDs Maßnahmen zur Lösung der Probleme überwachen soll. Außerdem steht ein Führungswechsel bevor, da CEO Bharat Masrani nächstes Jahr sein Amt an Ray Chun, den aktuellen Leiter des kanadischen Bankgeschäfts, übergeben wird.