Die kanadische TD Bank hat sich bereit erklärt, drei Milliarden US-Dollar an die US-Regierung zu zahlen, um Vorwürfe beizulegen, die Bank habe kriminelle Organisationen nicht daran gehindert, Hunderte Millionen Dollar durch ihre Konten zu waschen. Das US-Justizministerium warf der Bank "langfristige, umfassende und systematische Mängel" in ihrem Anti-Geldwäsche-Programm vor, die nicht behoben wurden, da die internen Vorgaben die Kosten stabil halten sollten. In einem Zeitraum von sechs Jahren überwachte die Bank laut Justizministerium nur acht Prozent ihres Transaktionsvolumens, was in Summe einem Betrag von 18,3 Billionen US-Dollar entspricht. Dabei wurden durch drei Geldwäschenetzwerke mehr als 670 Millionen US-Dollar transferiert. TD Bank wies ihre Filialen zudem an, interne Berichte über ungewöhnliche Transaktionen mit verdächtigen Kunden nicht mehr einzureichen. Sie erlaubte Aktivitäten von über fünf Milliarden US-Dollar in Konten, die eigentlich bereits zur Schließung vorgesehen waren. Zwei Einheiten der in Toronto ansässigen TD, der zweitgrößten Bank Kanadas, bekannten sich am Donnerstag schuldig, ein Anti-Geldwäsche-Programm nicht aufrechterhalten und ungenaue Transaktionsberichte eingereicht zu haben und an Geldwäsche beteiligt gewesen zu sein. Bei der Ankündigung des Vergleichs äußerte sich US-Justizminister Merrick Garland mit deutlichen Worten: "TD Bank schuf ein Umfeld, das Finanzkriminalität erleichterte, indem sie ihre Dienstleistungen für Kriminelle attraktiv machte." Der scheidende CEO Bharat Masrani entschuldigte sich bei allen Beteiligten und betonte, dass diese Unzulänglichkeiten in seine Verantwortungszeit fielen. Der Schuldbekenntnis ging eine Reihe verwandter Fälle voraus, in denen Mitarbeiter der TD Bank beschuldigt wurden, Bestechungsgelder angenommen zu haben, um Konten für Briefkastenfirmen zu eröffnen und dutzende Debitkarten dafür auszustellen. Diese Karten wurden schließlich nach Kolumbien transportiert, um dort Bargeld an Automaten abzuheben. Als Teil der Vereinbarung hat sich TD verpflichtet, für vier Jahre einen unabhängigen Beobachter einzusetzen. Die Strafe gehört zu den größten, die die USA einem Finanzinstitut in den letzten zehn Jahren auferlegt haben. Der Vergleich markiert das Ende eines schwierigen Zeitraums für die Bank, während dessen sie eine geplante Übernahme in Höhe von 13,4 Milliarden US-Dollar absagen musste und einen neuen CEO ankündigte.