19. September, 2024

Märkte

Taylor Swift und die Auswirkungen ihrer politischen Unterstützung auf den asiatischen Batteriemarkt

Taylor Swift und die Auswirkungen ihrer politischen Unterstützung auf den asiatischen Batteriemarkt

Die prominente Unterstützung von Taylor Swift für Kamala Harris als US-Präsidentin in einem Instagram-Post, unterschrieben mit "Childless Cat Lady", entfaltet weitreichende Wirkungen, die weit über die amerikanischen Grenzen hinausreichen. Investoren in Asien, speziell in der Batterieindustrie, analysieren die öffentlichen Reaktionen auf die Debatte zwischen Harris und Donald Trump, um Indizien für den Ausgang der US-Wahlen zu sammeln. Ein besonderer Augenmerk liegt auf der Elektromobilität. Trump hat angekündigt, im Falle einer Wiederwahl das, wie er es nennt, "Mandat zum Verkauf von Elektrofahrzeugen" sofort zu beenden, um die US-Autoindustrie vor einer "totalen Zerstörung" zu bewahren. Unter der aktuellen Regierung Biden profitieren Batteriehersteller enorm von der aggressiven Förderung der Elektromobilität. US-Ziele verlangen von den Produzenten, dass etwa zwei Drittel aller Neuwagen bis 2032 elektrisch betrieben werden müssen. Laut dem Think-Tank RMI wird die Nachfrage nach neuen Batterien in den USA allein bis 2030 auf 44 Millionen steigen, um Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Elon Musks Unterstützung für Trump hat Spekulationen ausgelöst, dass der ehemalige Präsident seinen Standpunkt zu Elektrofahrzeugen lockern könnte. Doch die Tatsache, dass Trump weiterhin ein kritischer Gegner bleibt, beunruhigt Aktienanleger im EV-Bereich. Ein Sieg Trumps wird mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für Kürzungen bei Subventionen für Batteriemacher und weniger Bundessteueranreizen für EV-Käufer gesehen. JD Vance, Trumps Vizepräsidentschaftskandidat, unterstützt die Umwidmung dieser Kredite zugunsten von Benzinfahrzeugen. Bidens EV-Initiative wird durch Milliardeninvestitionen über den Inflation Reduction Act 2022 unterstützt, wobei die geschätzten Energieförderungen über die nächsten zehn Jahre mehr als eine Billion US-Dollar kosten könnten. Südkoreanische und japanische Batteriemacher zählen zu den hauptsächlichen Profiteuren dieser Investitionen. Gleichzeitig dominieren chinesische Hersteller zunehmend die EV-Batterielieferkette, wobei schätzungsweise 80 Prozent der Lithium-Ionen-Batteriezellen in China produziert werden. Diese Entwicklung hat südkoreanische und japanische Konkurrenten in einen intensiven Preiskampf gedrängt, während US-Steuergutschriften ihnen deutliche Wettbewerbsvorteile verschafft haben. Beispielsweise haben diese Steuervergünstigungen bei Japan's Panasonic schätzungsweise 785 Millionen Dollar, etwa ein Viertel des gesamten Nettogewinns im Geschäftsjahr bis März, beigetragen. Die Aktien von LG Energy Solution, Südkoreas größtem EV-Batteriehersteller, sind seit ihrem Tiefpunkt im August um ein Viertel gestiegen. Auch Panasonic und Samsung SDI verzeichnen einen Anstieg um ein Fünftel. Ausländische wie auch lokale Investoren haben diese Aktien eifrig gekauft, wobei Batteriewerte fünf der zehn meistgehandelten Aktien durch ausländische Investoren in Südkorea letzte Woche ausmachten. Dennoch sollten Investoren Vorsicht walten lassen. Die Aktienkurse sind historisch teuer, mit einem Vielfachen von über 100 der erwarteten Gewinne für LG Energy Solution, doppelt so hoch wie noch Ende letzten Jahres und mit einem erheblichen Aufschlag gegenüber globalen Wettbewerbern. Trotz der günstigen politischen Rahmenbedingungen sind die Verkäufe der EV-Batterien enttäuschend. Der Betriebsgewinn von LG Energy Solution sank um 58 Prozent, während der Umsatz im letzten Quartal um 30 Prozent fiel. Bei Samsung SDI gingen die Verkäufe im EV-Batteriegeschäft um 24 Prozent zurück. Auch Panasonic verfehlte seine Betriebsgewinnprognose für das Geschäftsjahr bis März. Ohne US-Subventionen wären die Ergebnisse deutlich schwächer, was einige Hersteller in die Verlustzone drängen würde. Der Ausblick bleibt besorgniserregend. Obwohl die globalen EV-Verkäufe noch wachsen, verlangsamt sich das Wachstumstempo. Überkapazitäten stellen ein Risiko dar, da China im letzten Jahr weniger als 40 Prozent seiner maximalen Zellenkapazität genutzt hat, trotz mehr als der Hälfte der weltweiten EV-Batterienachfrage. Batteriehersteller haben den Bau neuer Werke angehalten und Expansionspläne verzögert, was die zunehmenden Bedenken hervorhebt, dass die Nachfrage nicht ausreicht, um die derzeitigen Preise und Produktionen zu stützen. All dies führt zu der Erkenntnis, dass Investitionen in EV-Batteriehersteller nicht mehr die sichere Wette sind, die sie einst waren. Die Risiken durch politische Änderungen und Überkapazität sollten Investoren zu Vorsicht mahnen.