Taylor Lorenz verlässt The Washington Post und startet eigenes Substack-Newsletter

Taylor Lorenz, die prominente Tech-Kolumnistin der Washington Post, gab am Dienstag ihren Abschied von der Publikation bekannt. Ihre nächsten Schritte führen sie zu dem Subscription-Newsletter-Dienst Substack, wo sie ihr eigenes Projekt 'User Mag' startet. Das neue Format soll sich auf Internetkultur und die sogenannte 'Creator Economy' konzentrieren und untersuchen, wer im Internet Macht hat und wie diese genutzt wird. In einem Einführungspost erklärte Lorenz, dass sie weiterhin den Vox Media Podcast 'Power User' hosten wird. Zudem betonte sie, dass sie nun die Freiheit habe, mit anderen Content Creators zusammenzuarbeiten und neue Gelegenheiten wahrzunehmen, die ihr bei der Washington Post nicht offenstanden. Lorenz, die von 2019 bis 2022 als Technologie-Berichterstatterin für die New York Times tätig war, hat in der Vergangenheit auch für Medien wie The Daily Beast, The Atlantic und Business Insider gearbeitet. Sie ist zudem Autorin des Bestsellers 'Extremely Online,' der den Aufstieg von Macht und Ruhm im Internet dokumentiert. In den letzten Jahren sah sich Lorenz auf sozialen Medien mehrfach kritischen Stimmen ausgesetzt. So führte eine Fehlkommunikation mit ihrem Redakteur bei der Washington Post im Jahr 2022 zu einer ungenauen Aussage in einem Artikel, was online für Unmut sorgte. Ebenso geriet sie in die Kritik, als ein Instagram-Post von ihr Präsident Biden als 'Kriegsverbrecher' bezeichnete. Lorenz erklärte später, dass dieser Post als Meme gemeint war und nicht ernst genommen werden sollte. Die Washington Post wies daraufhin, dass Lorenz gegen die Sozial-Media-Richtlinien der Zeitung verstoßen habe. Eine Sprecherin der Post bedankte sich in einer E-Mail-Aussendung für Lorenz‘ Arbeit und wünschte ihr viel Erfolg in ihrer zukünftigen unabhängigen journalistischen Tätigkeit. Die Nachricht von ihrem Abschied wurde zuerst von The Hollywood Reporter veröffentlicht. Taylor Lorenz ist nur die jüngste von mehreren Journalisten, die in jüngster Zeit große Medieninstitutionen verlassen haben, um unabhängige Projekte zu starten. Oliver Darcy, ehemaliger Medien-Schreiber bei CNN, startete im August das Medien-Abonnement-Newsletter 'Status'. Jeremy Scahill und Ryan Grim von The Intercept gründeten 'Drop Site News' und eine Gruppe von Journalisten, die zuvor bei Vice’s Motherboard tätig waren, riefen im letzten Jahr '404 Media' ins Leben.