In einer jüngsten Entscheidung der US-amerikanischen Securities and Exchange Commission (SEC) wurde Invesco Advisers zur Zahlung einer zivilrechtlichen Strafe von 17,5 Millionen US-Dollar verdonnert. Der Vorwurf: irreführende Aussagen bezüglich der Einbeziehung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (ESG) in die Anlagestrategien. Laut SEC hatte Invesco Advisers seine Kunden darüber getäuscht, in welchem Umfang ESG-Kriterien in die Entscheidungen über die unternehmensweiten verwalteten Vermögenswerte einfließen. Zwischen 2020 und 2022 behauptete Invesco in seinen Kommunikationen und Marketingmaterialien, dass 70% bis 94% der Vermögenswerte seiner Muttergesellschaft ESG-integriert seien. Diese Zahlen umfassten jedoch auch zahlreiche Vermögenswerte in passiven ETFs, die ESG-Faktoren nicht berücksichtigten. Zudem stellte die SEC fest, dass es bei Invesco keine schriftliche Richtlinie zur ESG-Integration gab. Sanjay Wadhwa von der SEC erklärte, dass Invesco den kommerziellen Nutzen von ESG-Behauptungen erkannt habe, es jedoch nicht ausreichend war, diese Behauptungen lediglich aufzustellen. Invesco wird zur Last gelegt, willentlich gegen das Investment Advisers Act von 1940 verstoßen zu haben. Die Unternehmenssprecherin, Andrea Raphael, äußerte gegenüber Bloomberg News, dass Invesco bei der Untersuchung kooperiert habe und weiterhin einen kundenorientierten Ansatz verfolgen werde, um Anlagestrategien auf die spezifischen Ziele seiner Kunden abzustimmen. Laut Raphael enthälte die Anordnung der Behörde keine Anschuldigungen oder Feststellungen bezüglich spezifischer Fonds oder Anlagestrategien. Noch im Vormonat hatte WisdomTree Asset Management eine Zahlung von 4 Millionen US-Dollar akzeptiert, um SEC-Vorwürfe beizulegen, dass es seine Versprechen zur Schaffung von ETFs, die keine Investitionen in fossile Brennstoffe oder Tabak beinhalten, nicht eingehalten habe.