In der bayerischen Metall- und Elektroindustrie laufen die Tarifverhandlungen weiter auf Hochtouren. Nach der dritten Verhandlungsrunde in München zeigt sich eine gemischte Bilanz: Während in Strukturfragen Fortschritte erzielt wurden, bleibt ein Konsens in finanziellen Belangen noch in weiter Ferne. Der bayerische IG-Metall-Chef Horst Ott beschreibt die Verhandlungen als freundlicher, jedoch räumt er ein, dass ein endgültiger Durchbruch noch nicht in Sicht ist.
Angelique Renkhoff-Mücke, die Verhandlungsführerin auf der Arbeitgeberseite, zeigt sich optimistisch, dass in Kürze eine Lösung gefunden werden könnte. Trotz Unterschiedlichkeiten, insbesondere bei den angebotenen Zahlen, verlaufen die Gespräche konstruktiv. Die Arbeitgeber bieten nach einer Pause von neun Monaten ab Juli 2025 eine moderate Tarifanpassung von bis zu 1,9 Prozent.
Parallel zu den Verhandlungen hat die IG Metall mit umfangreichen Warnstreiks, an denen 2100 Beschäftigte in 19 bayerischen Betrieben teilnahmen, ihren Forderungen Nachdruck verliehen. Betroffen waren unter anderem die Betriebe von ZF in Passau, Schneider Electric in Regensburg sowie Siemens in Cham und Luhe-Wildenau.
Die nächste Verhandlungsphase verspricht spannend zu werden, denn sie betrifft unter anderem die Tarifbezirke Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Besonders in Bayern wird die Rüstungsindustrie als florierender Sektor hervorgehoben, während die Autobranche mit Herausforderungen zu kämpfen hat.