In Potsdam stehen die Zeichen auf Verhandlung: Gewerkschaften, Bundesvertreter und kommunale Arbeitgeber eröffnen die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst, die etwa 2,5 Millionen Beschäftigte betreffen. Das Spektrum der Angestellten, deren Schicksal nun zur Debatte steht, reicht von Erziehern und Krankenschwestern bis hin zu Busfahrern und Feuerwehrleuten.
Die Gewerkschaften Verdi und der Beamtenbund dbb zeichnen ein besorgniserregendes Bild des Status quo. Sie warnen eindringlich vor einem drohenden Kollaps, da etwa eine halbe Million Stellen im öffentlichen Dienst unbesetzt sind. Um die Attraktivität zu steigern, fordern die Arbeitnehmervertreter mutig eine Erhöhung der Einkommen um acht Prozent oder mindestens 350 Euro mehr im Monat. Dazu sollen drei zusätzliche freie Tage für alle Mitarbeiter ausgehandelt werden.
Der Verhandlungsfahrplan sieht bis Mitte März drei Gesprächsrunden vor. In dieser Zeit hängt viel davon ab, ob Kompromisse gefunden werden können, die sowohl den finanziellen Möglichkeiten der öffentlichen Hand als auch den Bedürfnissen der Beschäftigten gerecht werden. Das Ringen um eine zeitgemäße und einvernehmliche Lösung könnte sich als Balanceakt erweisen, dessen Ausgang für den öffentlichen Dienst richtungsweisend ist.