Für die rund 135.000 Angestellten der Volks- und Raiffeisenbanken in Deutschland beginnen diese Woche wegweisende Tarifverhandlungen. Der Deutsche Bankangestellten Verband (DBV) hat eine Gehaltserhöhung von 13,45 Prozent gefordert und zeigt sich entschlossen, bei längeren Tarifverträgen zusätzlich nachzuhaken. Die Forderung spiegelt das Bestreben wider, die positive wirtschaftliche Entwicklung der Branche zu berücksichtigen und im Vergleich zu anderen kürzlich abgeschlossenen Tarifverträgen nicht zurückzustehen. Besonders im Blickfeld steht hierbei der Vergleich mit den Landes- und Förderbanken, welchen Erhöhungen von 11,5 Prozent zugestanden wurden, sowie den privaten Banken, bei denen eine Anpassung von 10,5 Prozent in drei Stufen vereinbart wurde. Eine Angleichung dieser Gehaltsentwicklung ist aus Sicht des DBV unerlässlich, um den Anschluss nicht zu verlieren. Auch an den Nachwuchs wird gedacht: Für Auszubildende beabsichtigt der DBV, eine Erhöhung der Vergütung um 350 Euro und eine Übernahmegarantie bis Ende 2026 auszuhandeln. Der Arbeitgeberverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (AVR), der 650 Genossenschaftsbanken und die DZ Bank repräsentiert, steht vor anspruchsvollen Verhandlungen. Bemerkenswert ist zudem, dass die DGB-Gewerkschaft Verdi seit 2008 nicht mehr als Tarifpartner auftritt.