06. März, 2025

Wirtschaft

Tarifstreit im Gesundheitswesen: Der Druck steigt

Tarifstreit im Gesundheitswesen: Der Druck steigt

Der anhaltende Tarifstreit im öffentlichen Dienst hat die Arbeitsniederlegungen in deutschen Gesundheitseinrichtungen verstärkt. Zehntausende Beschäftigte folgten dem Aufruf der Gewerkschaft Verdi zu einem bundesweiten Warnstreik. Die Streikbeteiligung war beeindruckend: Mehr als 200 Kliniken, Rettungsstellen und Pflegeheime waren betroffen. Richard Rother, Sprecher von Verdi, berichtet von rund 20.000 Beschäftigten, die ihre Arbeit niedergelegt haben.

In Nordrhein-Westfalen folgten rund 4.000 Mitarbeitende aus über 50 Einrichtungen dem Streikaufruf. Auch in Hessen beteiligten sich 1.500 Beschäftigte aus 18 Krankenhäusern. In Berlin fanden zentrale Kundgebungen an der Charité und bei Vivantes mit hoher Beteiligung statt. Ziel der Aktionen ist es, den Druck auf die laufenden Tarifverhandlungen zu erhöhen und die Forderungen von Verdi nach acht Prozent mehr Lohn oder mindestens 350 Euro monatlich, höheren Zuschlägen und besseren Bedingungen für Auszubildende durchzusetzen.

Die Vereinigung der Kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) kritisierte die Streiks scharf und betonte die Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung und andere öffentliche Dienste. Niklas Benrath, Hauptgeschäftsführer der VKA, bezeichnete die Maßnahmen als unnötig belastend für die Bürger. Doch die Gewerkschaft bleibt hartnäckig, denn eine dritte Verhandlungsrunde steht kurz bevor. Weitere Aktionen, insbesondere in von Frauen dominierten Berufsfeldern, sind bereits angekündigt.