Inmitten des vorweihnachtlichen Trubels steht ein potentieller Streik des Geld- und Werttransports im Raum, der die Bargeldversorgung in Deutschland empfindlich treffen könnte. Bereits am kommenden Mittwoch drohen die Beschäftigten mit Arbeitsniederlegungen, sollten die am Dienstag anberaumten Verhandlungen nicht in einem Kompromiss münden. Rund 10.000 Arbeitnehmer sind in diesen Tarifkonflikt verwickelt, dessen Lösung am Frankfurter Flughafen gesucht wird. Nach sechs Verhandlungsrunden zeigte sich Verdi unermüdlich: Die jüngste Abstimmung lehnte das Angebot der Arbeitgeber mit einer Mehrheit von 66,9 Prozent ab, was die Tarifkommission in ihrer Entschlossenheit bestärkte. Die Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW) hatte vor drei Wochen eine gestaffelte Lohnerhöhung zwischen 5,4 und 7,12 Prozent je nach Region in Aussicht gestellt sowie eine fixe jährliche Sonderzahlung. Ihr Verhandlungsführer Hans-Jörg Hisam pries das Paket als umfassend und attraktiv. Dennoch warnte Verdi-Verhandlungsführerin Sonja Austermühle: „Die Gespräche am Dienstag sind die letzte Möglichkeit, einen Streik kurz vor Weihnachten abzuwenden.“ Ein solcher Ausstand könnte unweigerlich leere Geldautomaten und unterbrochene Bargeldversorgung zur Folge haben. Austermühle bat die Bürger um Verständnis, da nur durch weiteren Druck Fortschritte von Seiten der Arbeitgeber zu erwarten seien.