Vor der möglicherweise entscheidenden Tarifverhandlungsrunde bei Volkswagen steigt der Druck auf den Konzern. Rund 100 Beschäftigte versammelten sich in Hannover vor dem Hotel, in dem die Verhandlungen stattfinden, und protestierten gegen die geplanten Einsparungen. Transparente mit Botschaften wie "Arbeit für alle Standorte" und "Wir kämpfen um unsere Tarifverträge" machten ihre Forderungen deutlich.
Thorsten Gröger, Verhandlungsführer der IG Metall, betonte in einer kleinen Versammlung vor dem Hotel die Notwendigkeit, gemeinsam konstruktive Lösungen vor Weihnachten zu finden. Betriebsratschefin Daniela Cavallo äußerte ihre Bedenken hinsichtlich betriebsbedingter Kündigungen und möglicher Standortschließungen. Beide würden die ungünstige Situation ungern mit in den Weihnachtsurlaub nehmen.
Um 11 Uhr sollen Vertreter von Volkswagen und IG Metall zur fünften Tarifrunde zusammenkommen, die sich über zwei Tage erstrecken soll. Beide Parteien haben das Ziel, noch vor dem Jahresende eine Einigung zu erreichen, stehen jedoch in wesentlichen Punkten weit auseinander.
Volkswagen fordert angesichts der wirtschaftlichen Schwierigkeiten eine Gehaltskürzung um zehn Prozent und behält die Optionen von Werkschließungen und Kündigungen bei. Die IG Metall hingegen pocht auf die Erhaltung aller Standorte sowie eine Beschäftigungsgarantie für die etwa 130.000 Mitarbeiter. Gröger unterstrich, dass bestimmte Linien nicht überschritten werden dürften und forderte eine "faire Lösung".