30. Januar, 2025

Wirtschaft

Tarifstreit bei der Deutschen Post: Verdi greift zu Warnstreiks, um Arbeitgeber unter Druck zu setzen

Tarifstreit bei der Deutschen Post: Verdi greift zu Warnstreiks, um Arbeitgeber unter Druck zu setzen

Im aktuellen Tarifkonflikt bei der Deutschen Post erhöht die Gewerkschaft Verdi den Druck auf die Arbeitgeber, indem sie zu Warnstreiks in ganzen Schichten aufruft. Beschäftigte in Groß- und Mittelstädten aller Bundesländer wurden am Dienstag angewiesen, die Arbeit niederzulegen. Als Folge der Arbeitsniederlegungen ist mit Verzögerungen und Ausfällen bei der Zustellung von Paketen und Briefen zu rechnen. Der Schritt seitens Verdi kommt nach der ergebnislosen zweiten Verhandlungsrunde in der vergangenen Woche.

Verdi fordert eine Lohnerhöhung von sieben Prozent sowie zusätzliche Urlaubstage. Diese Forderungen wurden von den Arbeitgebern als unfinanzierbar eingestuft, was Verdi-Vize Andrea Kocsis als "nicht akzeptabel" bezeichnete. Kocsis betonte, dass deutliche Lohnsteigerungen nötig seien, um die hohen Lebenshaltungskosten der Beschäftigten zu bewältigen. Die Warnstreiks seien ein klares Signal an die Arbeitgeber: "Wir meinen es ernst und sind bereit, unsere Forderungen durchzusetzen", so Kocsis.

Die Deutsche Post führt in den Verhandlungen an, dass ihr Spielraum für Lohnerhöhungen aufgrund sinkender Briefvolumina im digitalen Zeitalter und des hohen Investitionsbedarfs sehr begrenzt sei. Zu Beginn des Jahres wurde das Briefporto um durchschnittlich 10,5 Prozent erhöht, sodass ein Standardbrief nun 95 Cent kostet. Dennoch hatte sich die Post von der Bundesnetzagentur eine höhere Erhöhung erhofft. Rund 170.000 Tarifbeschäftigte sind im Brief- und Paketgeschäft des Logistikriesen DHL tätig. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 12. und 13. Februar angesetzt.