15. Januar, 2025

Wirtschaft

Tarifkompromiss in kommunalen Krankenhäusern: Streik vorerst abgewendet

Tarifkompromiss in kommunalen Krankenhäusern: Streik vorerst abgewendet

In den kommunalen Krankenhäusern Deutschlands bleibt es in dieser Woche ruhig: Der angekündigte Streik der Ärztinnen und Ärzte wird vorläufig nicht stattfinden. Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund verkündete, dass der geplante Ausstand vorerst ausgesetzt wird, nachdem in Gesprächen mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber (VKA) ein Kompromiss erzielt wurde. Dieses Ergebnis wird nun den Mitgliedern zur Urabstimmung präsentiert.

Zunächst hatte der Marburger Bund angedroht, von Mittwoch bis Freitag in den kommunalen Kliniken bundesweit die Arbeit niederzulegen, um den geforderten Tarifabschluss zu erzwingen. Ziel war es, die Behandlung nicht dringender Fälle ausfallen zu lassen, während Notfälle natürlich weiterhin versorgt würden. Besonders stark betroffen gewesen wäre Bayern, da dort mehr als ein Drittel der kommunalen Krankenhäuser Deutschlands stehen.

Der ausgehandelte Vorschlag sieht vor, dass die Gehälter von über 61.000 Ärztinnen und Ärzten rückwirkend zum 1. Juli 2024 um vier Prozent steigen. Weitere Erhöhungen von zwei Prozent folgen am 1. August 2025 und am 1. Juni 2026. Damit wird bis Ende 2026 eine Gesamtgehaltserhöhung von acht Prozent erreicht. Zusätzlich wird es Anpassungen bei Bereitschaftsdiensten und Einsatzzuschlägen im Rettungsdienst geben.

Im Bereich der Schichtarbeit konnten ebenfalls Verbesserungen erzielt werden. Zwar bleibt ein vollständiger Systemwandel aus, doch werden die Zulagen für Schicht- und Wechselschichtarbeit vereinheitlicht und erhöht. Zudem sollen Hinderungsgründe für die Gewährung von Zulagen und Zusatzurlaub beseitigt werden.

Dirk Köcher, Verhandlungsführer der VKA, beschreibt den Kompromiss als ausgewogen und den schwierigen Rahmenbedingungen der Krankenhäuser angepasst. Die 30-monatige Laufzeit dieses Tarifvertrags bietet zudem Planungssicherheit.

Die Urabstimmung wird bereits vorbereitet und die Ergebnisse werden in der zweiten Februarwoche erwartet. Bis zum 14. Februar 2025 soll eine endgültige Entscheidung getroffen werden, bis zu diesem Datum sind keine Arbeitskampfmaßnahmen vorgesehen.