Der US-Dollar zeigt Schwächeerscheinungen und nähert sich einem Tiefstand, da die Märkte gespannt auf neue Wirtschaftsdaten aus den USA warten. Die Frage, ob der neu gewählte Präsident Donald Trump seine Ankündigungen bezüglich Zollerhöhungen umsetzen wird, bleibt weiterhin unklar.
Anleger antizipieren, dass weitreichende Zollmaßnahmen die Inflation in den USA anheizen könnten, was die Federal Reserve daran hindern würde, die Zinssätze weiter zu senken. Dies könnte die Stärke des Dollars unterstützen. Die Unsicherheit, ob einige von Trumps Wahlkampfversprechen entschärft werden, bleibt jedoch bestehen.
Trump dementierte Berichte der Washington Post, dass seine Berater Zollpläne erwägen, die sich nur auf kritische Importe beschränken würden. Im Fokus der Märkte steht nun die Veröffentlichung der JOLTS-Jobdaten sowie des ISM-Dienstleistungsindex für Dezember.
Der US-Dollar-Index, der den Dollar gegen Euro, britisches Pfund und vier weitere Währungen misst, sank um 0,22% auf 108,03 Punkte, nachdem er über Nacht auf 107,74 gefallen war – seinem schwächsten Stand seit dem 30. Dezember. Anfang Januar hatte der Index mit 109,58 Punkten seinen höchsten Stand seit November 2022 erreicht, basierend auf Erwartungen von Trumps fiskalpolitischen Stimuli, reduzierten Regulierungen und steigenden Zöllen.
George Saravelos von der Deutschen Bank betont, dass Signale über zahlreiche große politische Veränderungen bevorstehen, was die Märkte auf eine Phase erhöhter Volatilität vorbereiten sollte. Konkret zu Zöllen sagt er: "Es wird voraussichtlich eine Vielzahl von sich überschneidenden legislativen und exekutiven Initiativen geben, die im Laufe des Jahres angekündigt werden."
Der Euro, Ziel vieler von Trumps Zollandrohungen, stieg um 0,18% auf 1,0409 Dollar, nachdem er am Montag ein Wochenhoch von 1,0437 Dollar erreicht hatte. Chris Turner von ING bemerkt, dass trotz Trumps Dementi des Wall Street Journal-Berichts Zweifel über den Umfang der möglichen Zölle bestehen, was den Euro weiter stärken könnte. Er bleibt jedoch bei seiner prognostizierten allmählichen Abwertung des Euro zum Dollar auf 1,02 im Jahresverlauf.
Ein Lichtblick in der Eurozone: Die Inflation in den 20 Ländern stieg im letzten Monat auf 2,4% von 2,2% im November, wie Eurostat bekannt gab. Zugleich zeigen Umfragen der Europäischen Zentralbank, dass auch die Inflationsannahmen der Haushalte im November zugenommen haben.