05. Januar, 2025

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Tariffragen dominieren Gespräche auf der CES 2025

Tariffragen dominieren Gespräche auf der CES 2025

Bei der diesjährigen CES 2025, die traditionell in Las Vegas stattfindet, erwarten die Teilnehmer spannende Einblicke in neue Technologien. Doch über den zukunftsweisenden Innovationen schwebt ein Thema, das derzeit für Unruhe sorgt: Zölle. Diese Fachmesse, eine der größten ihrer Art in den USA, versammelt Hersteller, Analysten und Zulieferer aus der ganzen Welt. Ihre diesjährige Bedeutung wird durch die bevorstehende Amtseinführung des designierten US-Präsidenten Donald Trump verstärkt. Trump hat versprochen, erhebliche Zölle auf Importe aus Ländern wie Kanada, Mexiko und China zu erheben, und damit Besorgnis über steigende Geschäftskosten ausgelöst. Deborah Weinswig, CEO von Coresight Research, hebt hervor, dass die im Raum stehenden Zölle in fast jedem ihrer Vorgespräche mit Klienten zur CES thematisiert wurden. Sie erwartet, dass die Führungsetagen der Unternehmen sich dieser Herausforderung stellen müssen. Die CES, die vom 7. bis 10. Januar läuft, präsentiert Produkte von fortschrittlicher Automobiltechnologie bis zu skurrilen Gadgets, und zeigt neue Einsatzmöglichkeiten der künstlichen Intelligenz. Ein besonderes Highlight ist die Eröffnungsrede von Jensen Huang, dem prominenten CEO des KI-Chip-Giganten Nvidia. Obwohl Künstliche Intelligenz weiterhin das Schlagwort der Messe bleibt, wird das Thema Zölle in den politischen Diskussionen, Pressekonferenzen und informellen Gesprächen präsent sein. Unternehmen könnten gefragt werden, ob sie ihre Lieferketten ändern und die Produktion in die USA verlagern wollen, um Störungen zu vermeiden – Schritte, die zeitaufwändig und kostenintensiv sind, so Analysten. Beispielsweise exportiert Honda 80% seiner Produktion in Mexiko in den US-Markt und hat gewarnt, dass eine dauerhafte Zollverhängung eine Produktionsverlagerung erforderlich machen könnte. Schätzungen von Edmunds zeigen, dass fast die Hälfte der in den USA verkauften Neuwagen sowie ein bedeutender Anteil der Teile im Ausland hergestellt werden. Europäische und amerikanische Autohersteller könnten bis zu 17% ihres jährlichen Kerngewinns verlieren, sollten Importzölle auf Europa, Mexiko und Kanada eingeführt werden, warnt ein Bericht von S&P Global. Zudem plant Trump, Richtlinien zur Förderung von Elektrofahrzeugen zurückzunehmen. Für Zulieferer, die bereits aufgrund schwacher Nachfrage nach Elektrofahrzeugen unter Druck stehen, könnte dies eine weitere Herausforderung darstellen, erläutert Felix Stellmaszek von der Boston Consulting Group. Diese Unternehmen operieren teilweise auf extrem schmalen Margen und müssen sich strategisch anpassen, sollten die Zölle Realität werden.