26. November, 2024

Wirtschaft

Tarifffronde: Unternehmen warnen vor Preiserhöhungen bei Alltagswaren

Tarifffronde: Unternehmen warnen vor Preiserhöhungen bei Alltagswaren

Der Ankündigung über mögliche Zollmaßnahmen seitens des künftigen US-Präsidenten Donald Trump begegnet die US-Wirtschaft mit Stirnrunzeln und Spekulationen. Walmart, einer der führenden Einzelhändler der Nation, rechnet mit einer notgedrungenen Anpassung der Preisgestaltung, sollte der vorgeschlagene Zolltarif umgesetzt werden. Finanzvorstand John David Rainey erklärte gegenüber CNBC, dass die Unternehmensphilosophie zwar auf niedrigen Preisen im Tagesgeschäft basiert, doch angesichts der Umstände einigen Produkten Preissteigerungen bevorstehen könnten.

Geplant sind Zölle von 10 bis 20 Prozent auf alle Importe, wobei die Sätze für chinesische Produkte in schwindelerregende Höhen zwischen 60 und 100 Prozent schnellen könnten. Solche Maßnahmen könnten Einzelhändler wie Walmart, AutoZone und Lowe's dazu zwingen, die Preise für alltägliche Güter zu erhöhen. Der größte Teil der bei Walmart verkauften Waren stammt jedoch direkt aus den USA, sodass nur ein Drittel der importierten Güter von den Zöllen betroffen wäre. Walmart hat in den letzten Jahren die Optimierung seiner Lieferkette intensiviert, um seine Abhängigkeit von China zu reduzieren.

Auch Lowe's CEO Marvin Ellison signalisierte Besorgnis und sucht das Gespräch mit Zulieferern, um die potenziellen Auswirkungen der Zölle auf die Preise besser abschätzen zu können. AutoZone denkt bereits weiter voraus. Unternehmensleiter Philip Daniele plant, die Preise noch vor Inkrafttreten der Zölle anzuheben, um die befürchteten Auswirkungen auf die Gewinnmargen zu kompensieren. Gleichzeitig erwägt Steve Madden, seine Produktionsstätten nach Vietnam, Kambodscha und Mexiko zu verlagern, ohne jedoch Preissteigerungen gänzlich ausschließen zu können.

Columbia Sportswear reiht sich ebenfalls in die Liste der Unternehmen ein, die über Preisanpassungen nachdenken. CEO Tim Boyle äußerte Bedenken hinsichtlich möglicher Preisänderungen. Warnend hob der Nationale Handelsverband hervor, dass die Zölle de facto eine Besteuerung der amerikanischen Bürger bedeuten könnten. Ein 100-Dollar-Mantel könnte um bis zu 21 Dollar teurer werden. Ein ähnliches Schicksal könnte Dollar Tree ereilen, das viele seiner Waren aus China bezieht. Der Einzelhändler muss insbesondere sein Geschäftsmodell mit dem fixen Preispunkt von 1,25 Dollar je Artikel auf den Prüfstand stellen, sollte dieser durch die Zölle infrage gestellt werden.