23. Oktober, 2024

Wirtschaft

Tarife im Clinch: Norddeutsche Metall- und Elektroindustrie vor Warnstreiks

Tarife im Clinch: Norddeutsche Metall- und Elektroindustrie vor Warnstreiks

Die Gespräche zwischen der Industriegewerkschaft Metall Küste und dem Arbeitgeberverband Nordmetall spitzen sich in der aktuellen Tarifrunde zu. Angesichts der ausbleibenden Einigung ruft die Gewerkschaft zu Warnstreiks in der norddeutschen Metall- und Elektrobranche auf, die ab dem 29. Oktober beginnen sollen. Ziel der Aktionen sei es, durch befristete Arbeitsniederlegungen den Druck auf die Arbeitgeberseite zu erhöhen, betonte Daniel Friedrich, Bezirksleiter und Verhandlungsführer der Gewerkschaft.

Die Antwort der Arbeitgeberseite ließ nicht lange auf sich warten. Nico Fickinger, Hauptgeschäftsführer von Nordmetall, kritisierte die geplanten Warnstreiks scharf. Fickinger argumentiert, dass solche Maßnahmen nicht nur zu Produktionsausfällen führen, sondern auch die ohnehin belasteten Betriebe zusätzlich schwächen und letztendlich den Arbeitnehmern selbst schaden.

In der jüngsten Verhandlungsrunde in Bremen legten die Arbeitgeber ein Angebot auf den Tisch, das Gehaltssteigerungen von 1,7 Prozent im kommenden Jahr und 1,9 Prozent bis 2026 vorsieht. Der Entwurf sieht eine Laufzeit von 27 Monaten vor, während die Gewerkschaft eine Laufzeit von zwölf Monaten und eine Erhöhung um sieben Prozent fordert.

Die Tarifverhandlungen betreffen über 130.000 Beschäftigte in Norddeutschland, darunter bedeutende Unternehmen wie der Flugzeughersteller Airbus und der Autobauer Mercedes-Benz. Am 29. Oktober werden die Verhandlungen in Kiel fortgesetzt, wobei auch in anderen Tarifgebieten der Dialog weiterläuft.