Der US-Einzelhandelsriese Target steht vor Herausforderungen, da die Prognosen für das Weihnachtsquartal die Erwartungen der Analysten nicht erfüllen konnten. Kunden, die verstärkt auf den Preis achten, bevorzugen offenbar die Konkurrenz wie Walmart für den Kauf von günstigen Alltagswaren. Diese Nachricht führte zu einem bemerkenswerten Rückgang der Aktien von Target um 18% im vorbörslichen Handel.
Die Erwartungen des Unternehmens belaufen sich nun auf gleichbleibende Umsätze im vierten Quartal und einem Gewinn je Aktie zwischen $1,85 und $2,45, während Analysten mit einem Anstieg der Verkäufe um 1,64% und einem Gewinn von $2,66 pro Aktie gerechnet hatten. Zudem wurden die Jahresprognosen für den Gewinn pro Aktie gesenkt, was enttäuschende Ergebnisse des dritten Quartals reflektiert.
Im Gegensatz dazu verbuchte der globale Spitzenreiter Walmart einen erneuten Anstieg seiner Jahresumsatz- und Gewinnprognosen, da er weiter Marktanteile im Lebensmittelbereich und anderen Waren eroberte. Laut Rick Gomez, dem Chief Commercial Officer von Target, zeigt sich der Verbraucher zunehmend als taktischer und kostenbewusster Käufer.
Besonders in margenstarken Kategorien wie Heimdekoration, Elektronik und Möbel spürt Target in diesem Jahr die Zurückhaltung der Kunden, die aufgrund der nach wie vor hohen Inflation ihre Ausgaben im Auge behalten. Hinzu kommen zusätzliche Kosten, die im Zuge der Vorabverlagerung von Feiertagsbeständen entstanden sind, um einem Streik in US-Häfen zuvorzukommen. Der Streik zu Beginn Oktober führte zur Umleitung der Frachtströme.
Michael Fiddelke, Chief Operating Officer von Target, erwähnte, dass die enttäuschenden Gewinnzahlen auf schwache Verkaufstrends bei nicht lebensnotwendigen Produkten sowie auf verschiedene kostspielige Herausforderungen zurückzuführen seien.
In Reaktion darauf senkte Target die Preise für zahlreiche wichtige Artikel und Geschenke, um sich im zunehmend wettbewerbsintensiven Umfeld zu behaupten. Mit Rabattaktionen auf Lebensmittel, Getränke und Spielzeug sowie einem Thanksgiving-Menü für $20 versucht das Unternehmen, seine Position in der kürzeren Weihnachtseinkaufszeit zu festigen, während Konkurrenten wie Walmart und Amazon.com bereits früher als üblich mit logistischen Maßnahmen und Preisoffensiven begonnen haben.