Erstmals seit ihrer Machtübernahme im Jahr 2021 werden Vertreter der Taliban-Regierung an einer bedeutenden Klimakonferenz der Vereinten Nationen teilnehmen. Wie das afghanische Außenministerium ankündigte, werden Talibandelegierte an dem COP29-Klimagipfel in Baku, Aserbaidschan, erwartet. Diese Konferenz zählt zu den bedeutendsten multilateralen Veranstaltungen, bei denen die Taliban seit der Machtübernahme in Kabul in Erscheinung treten. Allerdings ist die Taliban-Regierung nicht offiziell als Vertreter Afghanistans bei den Vereinten Nationen anerkannt, was hauptsächlich auf die Restriktionen gegen Frauenbildung und -freiheit zurückzuführen ist. Dies führte dazu, dass Afghanistan bislang von offiziellen UN-Foren weitgehend ausgeschlossen blieb. Die Taliban-Delegation besteht aus Mitarbeitern der National Environmental Protection Agency, die von der Taliban-Gouvernement übernommen wurde, als die USA-geführten Streitkräfte abzogen. Trotz fehlender offizieller Anerkennung hatten Taliban-Vertreter in der Vergangenheit an verschiedenen internationalen Veranstaltungen in Doha, China und Zentralasien teilgenommen. Da die Taliban innerhalb der UN-Struktur nicht als legitime Regierung Afghanistans anerkannt sind, können sie nicht umfassend an den Verhandlungen teilnehmen. Ihnen wird jedoch als Beobachter die Teilnahme an Gesprächen am Rande der Konferenz ermöglicht. Dies bietet die Gelegenheit für mögliche bilaterale Treffen. Aserbaidschans Präsidentschaft hat sich zu dem Vorfall nicht geäußert. Internationale Kritiker monieren, dass die Isolation der Taliban den Menschen in Afghanistan schade, da das Land mit gravierenden klimatischen Herausforderungen konfrontiert ist. Viele Kleinbauern, die einen Großteil der Bevölkerung ausmachen, leiden unter der wachsenden Ernährungsunsicherheit. Experten wie Habib Mayar vom g7+ bezeichnen die momentane Lage Afghanistans als doppeltes Dilemma: Mangelnde internationale Anerkennung trifft auf steigende humanitäre Not.