Die anstehenden Wahlen 2024 in den USA werfen Fragen auf, wie sich die neuen politischen Gegebenheiten auf Taiwan Semiconductor Manufacturing (TSMC), den Marktführer im Bereich Halbleiterproduktion, auswirken könnten. TSMC, eine zentrale Kraft in diesem technologisch bedeutenden Sektor, sieht sich geopolitischen Herausforderungen gegenüber, insbesondere angesichts der Bestrebungen der künftigen Trump-Regierung, die heimische Produktion zu stärken. Für Investoren im Chipsektor stellt sich die Frage, ob sie ihre Anteile vor dem Amtsantritt am 20. Januar aufstocken sollten.
Taiwans Rolle im globalen Technologiegefüge ist enorm, da es rund zwei Drittel der weltweiten Chipproduktion beheimatet. Inmitten eines politisch angespannten Verhältnisses mit China, das schon vor der Halbleiter-Ära existierte, sind die globalen Auswirkungen dieser Situation von Bedeutung. Um die Abhängigkeit zu verringern, setzte die Biden-Regierung signifikante Subventionen von fast 53 Milliarden Dollar durch, um die inländische Chipproduktion über den CHIPS Act zu fördern.
Obwohl TSMC eine neue Produktionsstätte in Arizona eröffnet, wird diese weniger als 4% der Gesamtproduktion des Unternehmens abdecken – ein Tropfen auf den heißen Stein für eine Nation, die ihre industrielle Vormachtstellung zurückerlangen möchte. Doch ungeachtet der politischen Unsicherheiten bleiben US-amerikanische Unternehmen auf TSMCs fortschrittliche Halbleiter angewiesen. Laut der Semiconductor Industry Association (SIA) liegt die Marktdominanz Taiwans in der Waferproduktion für die modernsten Chips bei etwa 92%.
Während Konkurrenten wie Samsung und Intel in den USA ebenfalls Produktionsstätten errichten, nutzen diese die gleichen fortschrittlichen EUV-Technologien von ASML wie TSMC. Doch die Führungsposition in der technischen Entwicklung bleibt bei dem taiwanesischen Unternehmen. Da der Ausbau von Produktionskapazitäten Jahre dauert, wird die Trump-Regierung wohl gezwungen sein, die aktuelle Marktsituation zu akzeptieren – zumindest vorerst.