Die Aktien von Taiwan Semiconductor erlebten heute einen deutlichen Kursanstieg, obwohl es keine spezifischen Neuigkeiten aus dem Unternehmen selbst gab. Anleger reagierten stattdessen positiv auf das Wochenende: Der unerwartete Rücktritt von Intels CEO Pat Gelsinger löste Spekulationen über die künftige Ausrichtung von Intels Foundry-Geschäft aus.
Der veränderte Ausblick auf Intels Strategie führte dazu, dass die Aktien von Taiwan Semiconductor um 5,2 % zulegten. Interessanterweise verzeichneten auch die Intel-Aktien einen Anstieg von 3,5 %. Gelsingers Vision war es gewesen, das Foundry-Geschäft von Intel für externe Kunden zu öffnen und damit TSMCs Geschäftsmodell zu imitieren. Dies war auch ein zentraler Punkt für die milliardenschwere Förderung des Unternehmens durch das CHIPS-Gesetz.
Unter Gelsingers Führung hatte sich Intel das ehrgeizige Ziel gesetzt, der weltweit zweitgrößte Auftragschiphersteller nach TSMC zu werden. Seine Abwesenheit wirft jedoch nun Fragen über die Realisierbarkeit dieses Ziels auf.
Die Zukunft der Intel Foundry Services bleibt unklar, doch Verzögerungen könnten Taiwan Semiconductor zugutekommen. In Intels Mitteilung zu Gelsingers Rückzug wurde betont, dass die Führungsstruktur im Foundry-Bereich unverändert bleibe.
Taiwan Semiconductor hält seine dominierende Stellung im Auftragsmarkt für Chips mit einem über 50 %igen Marktanteil. Intels Ambitionen unter Gelsinger stellten eine ernsthafte Konkurrenz dar, die nun weniger bedrohlich erscheint. Der nächste CEO könnte eine andere Perspektive auf das verlustbringende Foundry-Geschäft einnehmen. Die jüngsten Entwicklungen bei Intel unterstreichen somit die Stärke von Taiwan Semiconductor.