Gleich zu Beginn des neuen Jahres hat die taiwanesische Verteidigungsbehörde bekannt gegeben, dass chinesische Kampfflugzeuge und Kriegsschiffe ihre erste "Kampfeinsatzpatrouille" des Jahres rund um die Insel durchgeführt haben. Diese Maßnahme folgte, nachdem Taiwans Präsident Lai Ching-te erneut seine Bereitschaft zu Gesprächen mit Peking bekundet hatte.
China betrachtet das demokratisch regierte Taiwan als sein eigenes Territorium und schickt beinahe täglich Militärflieger und Schiffe in die Nähe der Insel. Regelmäßig führt es sogenannte "gemeinsame Kampfbereitschaftspatrouillen" durch, was von Taiwan als Provokation wahrgenommen wird. Laut dem Verteidigungsministerium Taiwans wurden 22 chinesische Militärflugzeuge, darunter J-16-Kampfjets, bei einer kombinierten Patrouille mit Kriegsschiffen gesichtet. Die Flugzeuge bewegten sich im Luftraum nördlich, westlich, südwestlich und östlich von Taiwan, während taiwanesische Streitkräfte entsandt wurden, um die Lage zu beobachten.
Ein Kommentar vom chinesischen Verteidigungsministerium steht bisher aus. Bei einer Pressekonferenz zum Neujahrstag bekräftigte Präsident Lai sein Interesse am Dialog mit China, doch seine Vorschläge wurden bislang stets zurückgewiesen. Peking bezeichnet ihn als "Separatisten", betont jedoch weiterhin, dass die Zukunft Taiwans allein von dessen Bevölkerung entschieden werden sollte.