Taifun Krathon bewegt sich mit starken Winden und heftigen Regenfällen auf Taiwan zu und soll am frühen Donnerstag auf Land treffen, was möglicherweise dazu führt, dass der 2,5 Billionen Dollar teure Aktienmarkt der Insel einen zweiten Tag in Folge geschlossen bleibt.
Krathons maximale anhaltende Windgeschwindigkeit beträgt laut der Zentralen Wetterbehörde Taiwans 173 Kilometer pro Stunde. Obwohl die Intensität des Sturms in Richtung der Insel abgenommen hat, bleibt das System einer Kategorie-2-Hurrikan auf der fünfstufigen Saffir-Simpson-Skala gleichwertig.
Schulen, Büros und Häfen sind in ganz Taiwan geschlossen, und das Wetteramt erwartet in den nächsten 24 Stunden starke Regenfälle in großen Teilen des Ostens und Südostens der Insel. In einigen Bergregionen könnten laut Vorhersagen der CWA bis zu 70 Zentimeter Regen fallen.
Krathon befand sich um 10:15 Uhr Ortszeit 140 Kilometer südwestlich von Kaohsiung. Mindestens 16 Landkreise und Städte werden voraussichtlich die Anforderungen an Regen- und Windstärke erfüllen, was zu weiteren Schließungen von Schulen und Büros führen könnte, meldeten lokale Medien.
„Der Taifun bewegt sich sehr langsam“, sagte CWA-Meteorologe Wu Wan-hua bei einer Online-Briefing am Mittwoch. „Obwohl die Intensität abgenommen hat, wird er uns weiterhin mit starken Winden und heftigen Regenfällen beeinträchtigen.“
Taipeh wird leichtere Regenfälle und Winde sehen, aber die kommunalen Regierungen haben die Befugnis, weitere Arbeits- und Schulschließungen zu veranlassen. Sollte die Taiwan-Börse ihre Schließung bis Donnerstag verlängern, wäre dies die zweite zweitägige Schließung des Marktes in diesem Jahr nach Taifun Gaemi im Juli.
Über 10.000 Menschen wurden laut dem Zentralen Notfalloperationszentrum in Taiwan evakuiert, mit 46 gemeldeten Verletzungen und einer vermissten Person. Es gibt weitverbreitete Verkehrsunterbrechungen, mit fast 500 abgesagten In- und Auslandsflügen und 164 stornierten Schiffspassagen.
Taiwan Semiconductor Manufacturing hat routinemäßige Taifun-Alarmvorbereitungen an allen seinen Fabs und Baustellen auf der Insel aktiviert, erwartet jedoch keine signifikanten Auswirkungen auf seine Aktivitäten durch den Sturm.
Auf den Philippinen, wo Krathon sich zuerst entwickelte und lokal als Julian bekannt ist, hatte der Taifun eine weniger schwere Auswirkung im Vergleich zu Stürmen früher in diesem Jahr. Bisher wurde ein Todesopfer gemeldet, und Hunderte wurden wegen Überschwemmungen evakuiert.