Taifun Bebinca bringt Shanghai zum Stillstand

Der Taifun Bebinca, der stärkste Sturm, der Shanghai seit 1949 heimgesucht hat, traf am Montag auf Land und legte das Finanzzentrum nahezu lahm. Alle Flüge von den beiden Flughäfen der Stadt nach 20 Uhr am Sonntag wurden gestrichen. Große Attraktionen wie Disneyland blieben geschlossen, und mehrere Hochgeschwindigkeitszugstrecken wurden vorübergehend eingestellt. Mit Windgeschwindigkeiten von etwa 94 Meilen pro Stunde im Zentrum des Sturms entwurzelte Bebinca Bäume und warf Plakatwände um. In sozialen Medien kursierten Videos von Gebäuden, deren Verkleidungen abgerissen wurden, und von umgestürzten Strommasten. Das meteorologische Observatorium von Shanghai meldete, dass in einigen Teilen der Stadt am Montagmorgen fast 7,5 Zentimeter Regen innerhalb einer Stunde gefallen waren. Shanghai wird selten direkt von Taifunen betroffen, die normalerweise weiter südlich auf Land treffen. Offizielle Prognosen deuteten darauf hin, dass der Sturm bis zum Abend abflauen und westwärts ziehen würde. Doch das Timing des Sturms während Chinas dreitägigem Mittherbstfest könnte den dringend benötigten Konsum beeinträchtigen, da die Wirtschaft des Landes derzeit schwächelt. Auf sozialen Medien berichteten Menschen, dass sie in ihren Hotels festsaßen. Geplante Paraden für ein Tourismusfestival am Sonntag und Montag wurden abgesagt. Die benachbarte Stadt Suzhou in der Provinz Jiangsu erklärte, dass alle Essenslieferungen vorerst eingestellt wurden. Eine weitere Stadt, Nanjing, stoppte alle Großveranstaltungen und Bauarbeiten im Freien und ordnete an, dass Schiffe nicht auf dem Jangtsekiang fahren dürfen. Diese Störungen verschärfen die breiteren Wetterherausforderungen, mit denen China in diesem Jahr konfrontiert ist. Einige Regionen haben in rascher Folge sowohl Dürren als auch Überschwemmungen erlebt und das Land verzeichnete den heißesten Juli seit mindestens 1961. Während Bebinca noch über Shanghai schwebte, warnten die meteorologischen Behörden der Stadt bereits vor dem nächsten sich bildenden Taifun, der später in dieser Woche Shanghai und die umliegenden Gebiete treffen könnte.