20. September, 2024

Unternehmen

T-Mobile US schmeißt Milliarden in den Ring – mit OpenAI in die KI-Zukunft

Der Mobilfunkriese will bis 2027 satte 50 Milliarden Dollar in Dividenden und Aktienrückkäufe stecken. Gleichzeitig plant er eine Partnerschaft mit OpenAI, um den Kundenservice zu revolutionieren. Anleger bleiben skeptisch.

T-Mobile US schmeißt Milliarden in den Ring – mit OpenAI in die KI-Zukunft
Milliardenschweres Wachstum bis 2027: T-Mobile US will seinen operativen Gewinn von 29,1 Milliarden auf bis zu 39 Milliarden Dollar steigern – ambitionierte Pläne, die sich erst noch bewähren müssen.

50 Milliarden für die Aktionäre

T-Mobile US macht es offiziell: Bis 2027 sollen 50 Milliarden Dollar an Dividenden und Aktienrückkäufen fließen. Ein dickes Polster für die Aktionäre – allen voran die Deutsche Telekom, die stolze 50,4 Prozent an T-Mobile hält.

Auch SoftBank, mit 7,3 Prozent zweitgrößter Anteilseigner, dürfte sich freuen. Konzernchef Mike Sievert verkündete das ambitionierte Programm bei einer Investorenveranstaltung in San Francisco.

Was das bedeutet? T-Mobile US will nicht nur wachsen, sondern dabei auch die Aktionäre ordentlich am Erfolg beteiligen. Allein 2023 legte das Unternehmen im Service-Umsatz um 3,1 Prozent zu und erwirtschaftete 63,2 Milliarden Dollar.

Das ist für Telekomunternehmen besonders wichtig, denn Serviceerlöse – also alles, was nicht durch den Verkauf von Handys und Gadgets kommt – sind deutlich werthaltiger.

Quelle: Eulerpool

Und bis 2027 sollen diese Umsätze jährlich um fünf Prozent steigen. Für das operative Ergebnis (bereinigtes Core Ebitda) peilt T-Mobile bis dahin stolze 38 bis 39 Milliarden Dollar an, ein gewaltiger Sprung von den 29,1 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr.

T-Mobile US plant 50 Milliarden Dollar für Dividenden und Aktienrückkäufe: Aktionäre der Deutschen Telekom und SoftBank profitieren, doch die Börse bleibt skeptisch.

KI-Offensive mit OpenAI

Aber Geld für die Aktionäre ist nur die halbe Geschichte. Die richtig spannende Nachricht ist die Partnerschaft mit OpenAI, dem Unternehmen hinter ChatGPT. T-Mobile will gemeinsam mit OpenAI den Kundenservice neu erfinden – mit einer KI-Plattform namens "IntentCX". Die Idee: Die Plattform analysiert in Echtzeit Daten und erkennt, was der Kunde will, bevor er es überhaupt ausspricht.

Quelle: Eulerpool

Wenn ein Kunde wegen eines Problems anruft, soll die KI bereits wissen, was Sache ist, und eine Lösung parat haben. Sievert spricht von einem „beispiellosen Ansatz“, der Kündigungen vermeiden und die Kundenzufriedenheit steigern soll. Für T-Mobile könnte das ein echter Gamechanger werden.

„KI hat immenses Potenzial“, sagte Sievert und betonte, wie schwierig es sei, eine solche Technologie erfolgreich umzusetzen.

Genau deshalb holt man sich mit OpenAI den führenden KI-Spezialisten ins Boot.

Zweifel bei den Anlegern

So zukunftsweisend das alles klingt, die Börse war erst mal nicht begeistert. Am Mittwoch rutschte die T-Mobile-Aktie um knapp drei Prozent auf 196,68 US-Dollar ab. Die Investoren waren offenbar nicht sofort überzeugt, dass die Milliarden- und KI-Pläne auch schnell genug Rendite abwerfen. Vorbörslich erholte sich der Kurs zwar leicht, aber die Skepsis bleibt.

Quelle: Eulerpool

Das zeigt: Bei aller Technologie-Euphorie wird T-Mobile beweisen müssen, dass die KI-Plattform nicht nur ein Marketinggag ist, sondern tatsächlich den Unterschied im harten Wettbewerb macht.

Milliarden, KI und ein Hauch von Skepsis

T-Mobile US setzt auf Wachstum und Technologie. Mit 50 Milliarden Dollar für die Aktionäre und einer Partnerschaft mit OpenAI will der Konzern in die Zukunft. Doch die Märkte bleiben vorsichtig. Ob die ambitionierten Pläne aufgehen, wird sich erst zeigen. Fest steht: T-Mobile zielt hoch – und setzt alles auf die Karte Technologie.

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