T-Mobile, einer der großen drei Telekommunikationsanbieter in den USA, hat seine Finanzverbindlichkeiten durch kluge Geschäftsstrategien, unter anderem zur Gewinnung und Bindung loyaler Kunden, im Griff. Mit konstanten Zinszahlungen, die jährlich anfallen, setzt das Unternehmen darauf, mindestens seine aktuellen Umsätze zu halten. Ein signifikantes Minus von über 15-20 % in den Kerngeschäftsergebnissen könnte jedoch die Fähigkeit, Schulden zu tilgen, in Frage stellen. 2024 gelang es T-Mobile hervorragend, seine Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr um 6,9 % zu steigern, während die Ausgaben um 2 % sanken. Auch das Betriebsergebnis kletterte im zweiten Quartal um 27 % gegenüber 2023. Während Akquisitionen wie Metronet erst 2025 Wirkung zeigen, bleiben die Finanzen vorerst unbeeinflusst.
Das Management fokussiert sich auf finanzielle Effizienz und die Rückgabe von Wert an die Aktionäre. Obwohl Dividenden und Rückkäufe zu Kapitalabflüssen führen, fehlen derzeit lukrative Investitionsmöglichkeiten, die dies ausgleichen könnten. Seit Oktober 2023 hat das Unternehmen ein Programm zur Ausschüttung von 19 Milliarden Dollar durch Aktienrückkäufe und Dividendenauszahlungen gestartet. Bislang wurden 5,3 Milliarden Dollar an Aktien zurückgekauft und eine Quartalsdividende von 0,65 Dollar pro Aktie ausgeschüttet. Insgesamt stehen bis Ende 2024 noch 8,7 Milliarden Dollar für Rückkäufe und Dividenden zur Verfügung, was Anlegern Hoffnung auf künftige Belohnungen macht, zumal der Aktienkurs stark gestiegen ist.
Beeindruckend ist die Verdreifachung des Gewinns je Aktie bis Ende 2023 gegenüber den beiden Vorjahren. T-Mobile hat es in den letzten fünf Jahren geschafft, beim Gesamtertrag besser abzuschneiden als der S&P500. Bemerkenswert dabei ist das Übertreffen der Benchmark ohne die Effekte von Rückkäufen und Dividenden. Im Vergleich erzielte Verizon in fünf Jahren eine negative Rendite von -25 %, während AT&T sogar -41 % verzeichnete. Der bedeutende Vorsprung von T-Mobile macht deutlich, welche Schlüsselmaßnahmen das Management umgesetzt hat.
Eine weitere Erhöhung des Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) auf 25,13 gegenüber Wettbewerbern wie Verizon (9,76) und AT&T (9,57) ist dabei auf das umfassende Rückkaufprogramm zurückzuführen. Noch bevor weitere Rückkäufe im Jahr 2024 erfolgen, ist ein weiterer Kursanstieg wahrscheinlich. Der prognostizierte PEG-Wert von 1,09 zeigt, dass das aktuelle Kursniveau gerechtfertigt ist und die Aktie fair bewertet erscheint.
Den jüngsten Höhenflug des Aktienkurses verdankt T-Mobile unter anderem der Taktik, die Analystenerwartungen mit einem Zuwachs von 770.000 postpaid Kunden im zweiten Quartal deutlich zu übertreffen – ein Rekordwert für T-Mobile. Im Vergleich konnten AT&T und Verizon nur 419.000 bzw. 148.000 Neukunden in derselben Zeitspanne gewinnen. Auch die erfolgreiche Kundenbindung seit der Fusion mit Sprint zeigt Wirkung. Die Churn-Rate verzeichnet historische Tiefstände und verbessert sich weiter. Ebenso weist T-Mobile mit 49,07 % beim durchschnittlichen Umsatz pro Nutzer (ARPU) stabile Wachstumszahlen vor, die durch Servicebündelungen profitieren.
Durch strategische Investitionen in Firmen wie Metronet und Lumos positioniert sich T-Mobile optimal im wandelnden 5G-Markt. Die Akquisitionen sollen die Marktchance vergrößern und durch die zugrunde liegende Glasfaserinfrastruktur die Netzkapazität stärken. Prognosen zufolge wächst der nordamerikanische 5G-Markt bis 2030 jährlich um 50 %. T-Mobile ist bereit, in den sich entfaltenden Telekommunikationsmarkt der Zukunft zu investieren. Herausforderungen bleiben das Schuldenmanagement und die Erschließung neuer Einnahmequellen. Langfristige Aktionäre sollten jedoch die Aktien halten, um von künftigen Dividendenauszahlungen und Rückkäufen zu profitieren.