Die syrische Übergangsregierung unternimmt bedeutende Schritte, um ihre diplomatischen Beziehungen in der Region zu stärken. Jüngst reiste Außenminister Asaad al-Schaibani gemeinsam mit Verteidigungsminister Marhaf Abu Kasra und Geheimdienstchef Anas Chattab in die Vereinigten Arabischen Emirate. Ziel des Besuchs ist es, neue Wege der Zusammenarbeit auszuloten – ein Vorhaben, das von der staatlichen Nachrichtenagentur Sana bestätigt wurde.
Al-Schaibani hat bereits in den letzten Tagen Saudi-Arabien und Katar aufgesucht, um in diesen wohlhabenden Staaten Unterstützung für den Wiederaufbau Syriens nach über einem Jahrzehnt des Bürgerkriegs zu gewinnen. Unter der Herrschaft von Baschar al-Assad war das Verhältnis zu den Golfstaaten häufig angespannt. Ein bedeutender Wendepunkt in den regionalen Beziehungen war die Wiederaufnahme Syriens in die Arabische Liga im Jahr 2023.
Die derzeitige Regierung Syriens hat ihren Ursprung in der islamistischen Rebellengruppe HTS, welche al-Assad kürzlich durch eine Blitzoffensive entmachtete. Obwohl laut Angaben des De-facto-Führers Ahmed al-Scharaa die ersten Wahlen erst in vier Jahren stattfinden könnten, signalisiert der aktuelle diplomatische Vorstoß eine neue Etappe im Versuch, die innere Zersplitterung und konfessionellen Spannungen Syriens zu überwinden.