Eine aktuelle Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) wirft ein Schlaglicht auf die Rolle syrischer Geflüchteter in der deutschen Wirtschaft. Etwa 80.000 Syrer arbeiten in Deutschland in Berufen, die von einem akuten Fachkräftemangel geprägt sind. Diese Erkenntnisse verdeutlichen, dass eine Rückkehr vieler syrischer Fachkräfte in ihre Heimat die bereits bestehende Fachkräftelücke weiter verschärfen könnte.
Besonders in den Bereichen der Kraftfahrzeugtechnik und der medizinischen Fachberufe sind zahlreiche syrische Arbeitnehmer tätig. So arbeiten über 4.000 Syrer als Kfz-Mechatroniker, ein Berufsfeld, in dem fast 70 Prozent der offenen Stellen unbesetzt bleiben. In den Gesundheitsberufen sind es über 5.300 syrische Ärzte sowie viele weitere Fachkräfte in der Zahnmedizin, Kinderbetreuung, Krankenpflege, Bauelektrik und Klimatechnik, die einen wichtigen Beitrag leisten.
IW-Ökonom Fabian Semsarha betont die Bedeutung dieser Beschäftigten für den deutschen Arbeitsmarkt. Ihrer Arbeit wird in der Diskussion über mögliche Rückkehrperspektiven oft nicht ausreichend Bedeutung beigemessen. Sicherheit in ihrer Bleibeperspektive zu schaffen, sei eine wichtige politische Aufgabe, die Langfristigkeit und Weitsicht erfordert.
Trotz der zunehmenden Integration zeigen die Daten der Bundesagentur für Arbeit sowohl Potenzial als auch Herausforderungen: Jeder zweite Syrer in Deutschland ist sozialversicherungspflichtig beschäftigt, während ein signifikanter Anteil aufgrund von Ausbildung und Studium noch nicht erwerbstätig ist. Diese Perspektive zeigt, dass die Zukunft der syrischen Bevölkerung in Deutschland sowohl Chancen als auch Herausforderungen für den Arbeitsmarkt birgt.