Der Nahe Osten steht erneut am Scheideweg, während in Syrien die Konflikte ungeahnte Ausmaße annehmen könnten. Angesichts der komplexen Gemengelage aus rivalisierenden Milizen, multiplen religiösen und ethnischen Gruppen sowie zahlreichen ungelösten Konflikten droht das Land in einer neuen Welle aus Gewalt und Instabilität zu versinken.
Im Zentrum der aktuellen Ereignisse steht Ahmed al-Scharaa, dessen Führungsfähigkeit und Einflussnahme auf die zersplitterte Allianz eine entscheidende Rolle spielen wird. Sollte es ihm gelingen, die Auseinandersetzungen zugunsten einer friedlichen Lösung zu beeinflussen und die Zivilbevölkerung wirkungsvoll vor den Angriffen sunnitischer Extremisten zu schützen, könnte sich eine Kooperation mit der Europäischen Union als vielversprechend erweisen.
Jedoch bleibt die Situation prekär, sollte al-Scharaa die Einigung der heterogenen Gruppen nicht binnen kürzester Zeit erzwingen können. In diesem Fall würde Syrien weiterhin im Konflikt verharren, ohne eine Perspektive auf Stabilität und Frieden. Die Augen sind auf die politischen Entwicklungen in der Region gerichtet – denn diese werden entscheidend für die Zukunft des seit Jahren gebeutelten Landes sein.