In Syrien weht ein Wind des Wandels durch die Straßen von Damaskus, jedoch nicht unbedingt im Sinne demokratischer Ideale. Die Rebellen, die kürzlich in die Hauptstadt einmarschierten, eint in erster Linie das Bestreben, den Islam als politische Staatsform zu etablieren. Führend in diesem Bündnis ist Mohammed al-Dscholani, ein Name, der durch seine Verbindung zur Hayat Tahrir al-Scham (HTS) und deren historische Wurzeln im Al-Kaida-Netzwerk weltweit Aufmerksamkeit erregt hat. In etlichen Ländern wird die HTS als terroristische Organisation betrachtet. Obwohl sich al-Dscholani moderat präsentiert, ändert dies nichts an der Einschätzung vieler Beobachter. Für die syrische Bevölkerung bedeutet diese Entwicklung eine Zukunft voller Ungewissheiten. Die HTS hat zwar in Idlib eine Art von Regierbarkeit unter Beweis gestellt, indem sie rudimentäre Staatsstrukturen geschaffen hat. Doch ob diese Islamisten eine wirkungsvollere Regierung als das Assad-Regime etablieren können, bleibt abzuwarten. Diese geopolitische Dynamik stellt nicht nur Syrien vor Herausforderungen, sondern wirft auch bedeutende Fragen zur Stabilität der Region und zu möglichen internationalen Reaktionen auf.