Syrien durchlebt eine Zeit des Wandels: Rebellenfraktionen haben sich bereit erklärt, sich aufzulösen und in das Verteidigungsministerium der Übergangsregierung einzugliedern. Diese Einigung folgt auf die Bemühungen der neuen Regierung, die Macht innerhalb erneuerter Staatsinstitutionen zu konsolidieren.
Ahmed al-Sharaa, einstiger Kopf der islamistischen Rebellengruppe Hayat Tahrir al-Sham, verkündete das Abkommen nach einem Treffen mit Anführern diverser Gruppen, darunter auch die von der Türkei unterstützte Syrische Nationalarmee. Abwesend bei den Gesprächen waren jedoch die von den USA unterstützten Syrischen Demokratischen Kräfte, die im Nordosten weiterhin in Konflikte mit türkisch unterstützten Rebellen verwickelt sind.
Die Einigung erfolgte kurz nach dem Sturz des ehemaligen Präsidenten Baschar al-Assad und der überraschenden Offensive der von HTS geführten Rebellen. Al-Sharaa steht vor der Herausforderung, die Kontrolle über das zersplitterte Land zu erlangen. Besonders die Sicherheitslage bleibt brisant, da Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Fraktionen und die Angst vor einer Rückkehr von Isis bestehen.
Während die neue Regierung an der Strukturierung von Sicherheitskräften arbeitet, sind die Sorgen um die Sicherheit im Land groß. Erst kürzlich wurde in der christlichen Stadt al-Suqaylabiyah ein Weihnachtsbaum in Brand gesetzt. Diese Tat sorgte für Proteste und verunsicherte die christliche Minderheit, obwohl das neue Regime betont, sich für alle Syrer einzusetzen.
Ungeachtet ihrer Ursprünge in islamistischem Gedankengut versucht die Führung sich als moderate Regierung zu positionieren. Doch bleibt abzuwarten, ob Minderheiten Vertrauen fassen können, nachdem sie unter Assad einen gewissen Schutz genossen hatten, trotz der allgegenwärtigen Unterdrückung.