Der Vorsitzende einer syrischen Interessenvertretung mit Sitz in den USA hat behauptet, dass sich nahe Damaskus ein Massengrab mit mindestens 100.000 Opfern der früheren Regierung von Präsident Baschar al-Assad befinde. Mouaz Moustafa, Leiter der Syrian Emergency Task Force, erklärte, dass al Qutayfah, etwa 40 Kilometer nördlich der syrischen Hauptstadt, einer von fünf identifizierten Massengrabstätten sei. Moustafa äußerte, dies sei die vorsichtigste Schätzung für die Zahl der dort begrabenen Leichen und vermutete, dass neben syrischen Bürgern auch Amerikaner, Briten und andere Ausländer unter den Opfern seien. Die journalistische Bestätigung dieser Vorwürfe von Reuters steht jedoch noch aus. Seit Beginn des Bürgerkriegs 2011 sollen Hunderttausende Syrer getötet worden sein. Baschar al-Assad und sein Vater Hafez, die das Land mehr als fünf Jahrzehnte autoritär regierten, werden von syrischen Bürgerrechtlern und der internationalen Gemeinschaft schwerer Menschenrechtsverletzungen beschuldigt. Assad selbst hat hingegen solche Vorwürfe stets zurückgewiesen. Der derzeitige syrische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Koussay Aldahhak, gab keinen Kommentar zu den neuen Anschuldigungen. Beobachter vermuten, dass der Sturz Assads mit einer blitzschnellen Offensive der Rebellen im Zusammenhang steht, welche die langfristige Machtherrschaft der Assad-Familie beendete. Die Arbeit von Moustafa und seinen Kollegen trägt dazu bei, die Dunkelheit über den noch offenen Wunden Syriens ein wenig zu lichten.