Nach dem politischen Wandel in Syrien setzen Kraftwerksschiffe aus der Türkei und Katar zu einem Rettungseinsatz in der Energieversorgung des Landes an. Wie von der staatlichen Nachrichtenagentur Sana berichtet wurde, sollen die schwimmenden Kraftwerke insgesamt rund 800 Megawatt Strom erzeugen, was der Hälfte der gegenwärtigen Gesamtkapazität entspricht. Diese Initiative kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die neue Führung auch dazu entschlossen ist, das durch den Krieg stark beanspruchte Stromnetz wieder instand zu setzen.
Eine offizielle Bestätigung seitens der Türkei oder Katars zu dieser Maßnahme steht noch aus. Ebenso verbleiben Details zu den spezifischen Typen der Kraftwerke sowie zur Finanzierungsfrage im Ungewissen. Die politische Landschaft Syriens erlebt eine Umgestaltung, da die islamistische Rebellengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) die Macht nach dem Sturz des langjährigen Herrschers Baschar al-Assad übernimmt. Trotz der fortdauernden konfessionellen Spannungen und der Zersplitterung des Landes hofften viele Syrerinnen und Syrer auf einen Neuanfang in der Nachkriegszeit.
Mit einer Infrastruktur, die vielerorts in Ruinen liegt, appellieren Minister der Übergangsregierung an die Golfstaaten um Hilfe. Die Türkei hatte bereits militärische Unterstützung für die HTS geleistet und bleibt ein wichtiger Akteur. Experten sehen einen klaren Bedarf zur Aufhebung der Sanktionen, die einst gegen Assads Regime verhängt wurden, um signifikante Hilfe für den Wiederaufbau des zerrütteten Landes zu erreichen.