26. Dezember, 2024

Politik

Syrien am Scheideweg: IS-Rückkehr und Herausforderungen für die US-Politik

Syrien am Scheideweg: IS-Rückkehr und Herausforderungen für die US-Politik

Im Zuge des Zusammenbruchs des Assad-Regimes in Syrien wächst in Washington die Sorge um eine mögliche Rückkehr der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Während sich die USA in einer politischen Übergangsphase befinden, stehen sowohl abtretende als auch kommende Regierung vor schwierigen Entscheidungen im Nahen Osten.

Der plötzliche Sturz der jahrzehntelangen Diktatur in Syrien wurde in den politischen Kreisen Washingtons zwar begrüßt, hat die Biden-Administration jedoch unvorbereitet getroffen, da sie sich auf die bevorstehende Amtseinführung von Donald Trump einstellt. Besorgt blickt man von allen Regierungsebenen auf die Möglichkeit, dass islamistische Terrorgruppierungen das entstandene Sicherheitsvakuum in der Region ausnutzen könnten.

Die Beziehungen zu Hayat Tahrir al-Sham (HTS), den Rebellen, die einstige Al-Qaida-Verbündete waren, rücken dabei in den Fokus. Dabei stellt sich die Frage, ob die in Nordost-Syrien stationierten rund 900 US-Soldaten abgezogen werden sollten. Unterdessen gibt es in Washington Bestrebungen, HTS weiterhin als Terrororganisation zu führen, um politischen Druckmittel in künftigen Verhandlungen zu bewahren.

Sowohl die scheidende als auch die kommende US-Regierung stehen vor diplomatischen Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf die 9.000 inhaftierten IS-Kämpfer in der Region. Vor diesem Hintergrund hat General Michael Kurilla von Centcom kürzlich Syrien besucht, um sich über die Lage und die Maßnahmen zur Eindämmung von IS zu informieren.

Trumps zurückhaltende Position gegenüber einem militärischen Engagement der USA in Syrien wirft Fragen über die Zukunft der US-amerikanischen Präsenz in der Region auf. Während einige politische Stimmen wie Mike Turner sich für die Reevaluierung der Truppenstärke aussprechen, plädieren andere dafür, die Partnerschaft mit den kurdischen Kräften aufrechtzuerhalten, um weiteren IS-Vorstößen entgegenzuwirken.

Die Spannungen am Bosporus könnten ebenfalls erneut aufkeimen, da die Vereinigten Staaten versuchen, die Türkei davon abzuhalten, die kurdisch geführten SDF anzugreifen. Unterdessen wird die Beziehung zwischen den USA und der Türkei von bilateralen Themen belastet, was zusätzliche Unsicherheiten mit sich bringt.