29. November, 2024

Wirtschaft

Symbotic-Aktien unter Druck: Ein Drahtseilakt in der Robotik-Branche

Symbotic-Aktien unter Druck: Ein Drahtseilakt in der Robotik-Branche

Die Aktien des Robotikunternehmens Symbotic erleben turbulente Zeiten: Am Mittwoch fielen sie um beachtliche 35,9% bei außergewöhnlich hohem Handelsvolumen. Diese Entwicklung dürfte nicht nur Altaktionäre in Aufruhr versetzen, sondern auch Investoren weltweit beschäftigen. Symbotic, ein Unternehmen aus der Gegend um Boston, das künstlich intelligente Roboter für Lagerräume entwickelt, ist erst im Juni 2022 an die Börse gegangen. Dies geschah über eine sogenannte Reverse-Fusion mit einer Special Purpose Acquisition Company (SPAC). Walmart, als bedeutender Investor sowie größter Kunde, unterstreicht die Bedeutung von Symbotic in der Logistikbranche. Doch was hat bei der neuesten Talfahrt der Aktien die Wende eingeleitet? Der Anlass für den Abverkauf scheint eine Mitteilung des Unternehmens vom frühen Mittwoch zu sein. Symbotic entdeckte am 25. November buchhalterische Unstimmigkeiten, die über die bereits am 18. November gemeldeten hinausgehen und im Rahmen der Vorbereitung des jährlichen Geschäftsberichts 2024 auf Formblatt 10-K bei der Securities and Exchange Commission (SEC) ans Tageslicht traten. Das Geschäftsjahr 2024 endete für das Unternehmen am 28. September. Die zuvor gemeldeten Fehler betrafen lediglich zeitliche Diskrepanzen und hatten keinen Einfluss auf das Gesamtergebnis des Fiskaljahres 2024. Doch die neu identifizierten Buchhaltungsfehler, die in den Quartalsberichten Q2 bis Q4 auftraten, beeinträchtigen wesentliche Kennzahlen des Jahresergebnisses 2024. Aufgrund dieser Entdeckungen zögert Symbotic die Einreichung seines jährlichen Berichts bei der SEC hinaus, um die Ergebnisse von 2024 zu revidieren. Dies führte auch dazu, dass das Management die Prognose für das erste Quartal des Fiskaljahres 2025 nach unten korrigieren musste. Symbotic hat ab der Meldung des verspäteten Einreichens bei der SEC am 27. November fünfzehn Kalendertage Zeit, um den jährlichen Bericht ohne Strafmaßnahmen einzureichen. Damit endet die Frist am 12. Dezember. Am 25. November entdeckte das Unternehmen Fehler in seiner Umsatzrealisierung, die Kostenüberschreitungen betreffen, welche auf bestimmten Einsätzen nicht fakturierbar sind. Dies wirkte sich negativ auf die Systemerlöse in den Quartalen zwei, drei und vier des Fiskaljahres 2024 aus. Die Korrektur dieser Fehler werde den Umsatz, den Bruttogewinn des Systems, das Ergebnis vor Steuern und das bereinigte EBITDA um 30 bis 40 Millionen USD im Vergleich zu den am 18. November 2024 veröffentlichten Ergebnissen verringern.