19. September, 2024

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Swiss Re verzeichnet Zunahme an Extremwetterereignissen – Schadensbilanz deuten auf Herausforderungen für Versicherer

Swiss Re verzeichnet Zunahme an Extremwetterereignissen – Schadensbilanz deuten auf Herausforderungen für Versicherer

Im Kontext des fortschreitenden Klimawandels steht die Versicherungsbranche vor wachsenden Herausforderungen, wie der Rückversicherer Swiss Re in einer aktuellen Verlautbarung aus Zürich mitteilte. Eine beispiellose Serie von Naturkatastrophen prägte das Jahr 2023, wobei insbesondere das Hagelrisiko in Ländern wie Deutschland, Italien und Frankreich an Bedeutung gewonnen hat. Die Swiss Re zählte im vergangenen Jahr 142 Naturkatastrophen, eine Zunahme im Vergleich zu den 114 Ereignissen des Vorjahres.

Trotz der hohen Anzahl der Ereignisse blieben die versicherten Schäden mit 108 Milliarden US-Dollar unter den 133 Milliarden US-Dollar des Vorjahres, wobei 2022 besonders durch den verheerenden Hurrikan Ian in Florida gekennzeichnet war.

Die Klimaerwärmung begünstigt nach Einschätzung des Schweizer Großversicherers nicht nur die Häufigkeit, sondern auch die Intensität von Extremwetterereignissen. Als ein Faktor, der die finanziellen Schäden potenziert, wurde das Wachstum von Wirtschaft und Bevölkerung identifiziert. Vor allem die Migration in Städte und der vermehrte Wert von Infrastruktur und Material in diesen urbanen Agglomerationsräumen bringen gesteigerte Risiken mit sich, wobei Swiss Re als Beispiel den Trend zu Solaranlagen auf Hausdächern anführte.

Angestiegen Versicherungsprämien könnten alleine die gestiegenen Risiken nicht ausgleichen, so die Einschätzung des Unternehmens. Es bedarf verstärkter Anpassungsmaßnahmen, darunter die Errichtung von Hochwasserschutzanlagen und eine sensible Raumnutzungsplanung, um Naturkatastrophenrisiken in gefährdeten Bezirken zu verringern.

Die Szenarien von Swiss Re prognostizieren, dass sich die versicherten Schäden infolge der Klimaerwärmung und der Zunahme von Naturkatastrophen in den nächsten zehn Jahren verdoppeln könnten – einem jährlichen Anstieg von etwa sieben Prozent entsprechend.

Die Swiss Re-Studie betitelt das Erdbeben in der Türkei und Syrien im Februar 2023 als folgenreichste Naturkatastrophe mit geschätzten, versicherten Schäden von 6,2 Milliarden Dollar. Hinzu kommen Rekordschäden verursacht durch Gewitter, Tornados oder Hagelstürme, wobei sich 85 Prozent dieser Schäden in den USA ereignet haben und die bedeutsamste Zunahme in Europa zu verzeichnen war.