Bill Sweeney, der CEO der Rugby Football Union (RFU), sieht sich angesichts seines stattlichen Gehalts von 1,1 Millionen Pfund zunehmend in der Kritik, insbesondere in Anbetracht der begrenzten finanziellen Unterstützung, die den zwölf Zweitligaklubs gewährt wird. Diese Diskrepanz wirft Fragen auf, besonders da in den andauernden Verhandlungen über das englische Rugby der zweiten Ebene die Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit immer offenkundiger wird.
Obwohl die RFU Sweeneys Gehaltserhöhung um 8,5 Prozent und eine leistungsbezogene Zahlung von 385.000 Pfund mit sogenannten "Stretch Goals" in einem langfristigen Anreizprogramm rechtfertigt, dürfte dies bei den Anhängern nur wenig Verständnis finden. Vielmehr steht die Leistung der englischen Herrenmannschaft im Fokus, die in diesem Jahr sieben von zwölf Spielen verlor. Hinzu kommen Rekordverluste in Höhe von 37 Millionen Pfund und neue Entlassungswellen unter den RFU-Mitarbeitern.
Auch die Handhabung von Vorwürfen gegen den ehemaligen Trainer Eddie Jones, die Gleichgültigkeit gegenüber den Zweitligaklubs sowie der kritische Zustand des Amateursports sorgen für Unmut. Die Erinnerung an verschwundene Profiklubs und das Debakel um die Tackling-Höhe trägt zum wachsenden Druck bei.
Die Tatsache, dass Sweeney nun zu den bestbezahlten Sportfunktionären in Großbritannien zählt, wird eher als ein taktloser Akt der Gier interpretiert. Die Rugby-Gemeinschaft erwartet von der RFU mehr Sensibilität, ähnlich wie beim umstrittenen Einsatz von Tom Curry. Die Herausforderung für die RFU besteht nun darin, den Kontakt zur Wirklichkeit nicht zu verlieren und sich den drängenden Fragen der Basis zu stellen.