Swatch steckt in der Krise. Der einst strahlende Stern der Schweizer Uhrenindustrie meldet für 2024 einen massiven Gewinneinbruch: Statt 890 Millionen Franken im Vorjahr blieben nur noch 219 Millionen übrig – ein Rückgang um satte 75 Prozent. Gleichzeitig schrumpfte der Umsatz um 12,2 Prozent auf 6,74 Milliarden Franken.
Absatzprobleme und hohe Fixkosten belasten die Bilanz
Die sinkende Nachfrage trifft Swatch doppelt hart. Während Konkurrenten wie Rolex oder Patek Philippe ihre Exklusivität wahren und sich stabile Preise sichern, kämpft Swatch mit Überkapazitäten. Das Unternehmen hielt an seinen Produktionsstätten und Arbeitsplätzen fest – ein strategischer Schritt, der sich kurzfristig negativ in der Bilanz niederschlägt.
Besonders im mittleren Preissegment gerät Swatch unter Druck. Marken wie Omega und Glashütte sehen sich einer Kaufzurückhaltung in China und den USA ausgesetzt. Gleichzeitig sorgen Smartwatches weiterhin für Konkurrenz – auch wenn sich die Luxusbranche gerne gegen diesen Trend stellt.
Dividendenkürzung trifft Anleger hart
Neben den schwachen Geschäftszahlen gibt es eine weitere schlechte Nachricht für Aktionäre: Die Dividende wird drastisch gekürzt – von 6,50 Franken auf nur noch 4,50 Franken pro Inhaberaktie. Das zeigt, dass Swatch vorsichtig wirtschaftet, aber auch wenig Spielraum für großzügige Ausschüttungen sieht.
Optimismus für 2025 – doch woher soll das Wachstum kommen?
Trotz der düsteren Zahlen blickt das Management zuversichtlich ins neue Jahr. Swatch erwartet „substanzielle Verbesserungen“ bei Umsatz und operativem Ergebnis. Die Frage bleibt: Woher soll das Wachstum kommen?
Neue Kollektionen und eine stärkere Positionierung im Luxussegment könnten helfen. Doch ohne eine klare Strategie, wie die verlorenen Marktanteile zurückgewonnen werden sollen, bleiben viele Fragezeichen.