21. Dezember, 2024

Wirtschaft

Superreiche und Steuerflucht: Eine Herausforderung für das britische Finanzsystem

Superreiche und Steuerflucht: Eine Herausforderung für das britische Finanzsystem

Die wohlhabendsten 60 Individuen im Vereinigten Königreich haben gemeinsam über drei Milliarden Pfund an Einkommenssteuer im Jahr beigesteuert, was etwa zwei Dritteln der zusätzlichen Ausgabenversprechen der Labour-Partei entspricht. Diese Elite, die 2021/2022 ein Jahreseinkommen von mindestens 50 Millionen Pfund erzielte, trägt signifikant zu den nationalen Steueraufkommen bei. Doch die Furcht vor Steuererhöhungen im kommenden Haushalt könnte sie zur Abwanderung verleiten, was die britischen Finanzen erheblich belasten würde.

UBS prognostizierte im Juli, dass die Hälfte der Millionäre das Vereinigte Königreich bis 2028 verlassen könnte und warnt vor Umsiedlungen in steuerfreundlichere Länder. Dem entgegen argumentiert die Green Party, dass höhere Steuern für Wohlhabende nicht automatisch deren Abwanderung bedeuten. Die Vorstellung, dass eine Anpassung der non-dom-Regelung weniger Einnahmen als erwartet generieren könnte, unterstützt diese Einschätzung.

Der Institute for Fiscal Studies betont die Relevanz der Steuereinnahmen dieser kleinen Gruppe. Ein wahrscheinlicher Exodus könnte ein erhebliches Loch in die Staatskasse reißen, da die Steuerlast stark auf wenigen Schultern ruht. Stuart Adam, ein führender Ökonom des Instituts, hebt die Bedeutung dieser Individuen hervor, die nicht nur durch Einkommenssteuern, sondern auch durch Kapitalerträge zur Steuerlandschaft beitragen könnten.

Im Lichte dieser Entwicklungen erwägt das Finanzministerium die Einführung einer "Exit-Steuer" als Präventivmaßnahme. Damit könnten Gewinne, die während des Aufenthalts im Vereinigten Königreich erzielt wurden, besteuert werden, selbst wenn die entsprechenden Vermögenswerte später veräußert werden.

Diese Diskussionen verdeutlichen die komplexen Herausforderungen, denen sich die Regierung gegenüber sieht. Mit der kommenden Haushaltsentscheidung wird sich zeigen, wie weit der Balanceakt zwischen Fairness und Wettbewerbsfähigkeit gelingt.