06. November, 2024

Wirtschaft

Supermicro in Turbulenzen: Zweifel an interner Kontrolle und drohender Delisting

Supermicro in Turbulenzen: Zweifel an interner Kontrolle und drohender Delisting

Die Aktien von Super Micro Computer haben in den letzten sechs Monaten einen dramatischen Kursverlust von 70 % verzeichnet. Dieser Abwärtstrend vollzieht sich, obwohl das Unternehmen Rekorde beim Umsatz und Gewinn aufstellt. Der Grund für den anhaltenden Kursdruck liegt in der Unsicherheit über die internen Kontrollen des Unternehmens. Ein besonders beunruhigendes Ereignis war der Rücktritt des Wirtschaftsprüfers Ernst & Young. Das renommierte Prüfungsunternehmen lehnte es ab, die Finanzberichte von Supermicro weiterhin zu begleiten. Der Schritt markiert einen Wendepunkt und lässt Schlimmes erahnen. Im August veröffentlichte Hindenburg Research einen vernichtenden Bericht über Supermicro. Der Vorwurf? Bilanzmanipulation, Eigengeschäfte und Sanktionsevasion im Zusammenhang mit dem Russland-Ukraine-Konflikt. Und auch wenn das Management die Vorwürfe zurückwies, verzögerte sich die Vorlage des Jahresberichts aufgrund von Überprüfungen der internen finanziellen Kontrollen. Im September folgte die nächste Hiobsbotschaft: Das US-Justizministerium nahm Ermittlungen wegen möglicher Buchhaltungsfehler auf. Anschließend trat Ernst & Young endgültig als Prüfer zurück. Diese Entwicklungen scheinen den Vorwürfen von Hindenburg eine gewisse Glaubwürdigkeit zu verleihen. Spekulationen über weitere Schlechtigkeiten in Form von Geldstrafen durch die SEC oder andere rechtliche Konsequenzen stehen im Raum. Analysten von Mizuho prognostizieren zudem Schwierigkeiten bei der Bestellung eines neuen Audit-Unternehmens, was ein Delisting von der Nasdaq und Handel über den OTC-Markt nach sich ziehen könnte. Dies würde die Liquidität von Supermicro empfindlich treffen und den Zugang zu den Aktien erschweren.