Die Aktien von Super Micro Computer verzeichnen am Dienstag einen beeindruckenden Kursanstieg und legten bis 1:45 Uhr ET um beachtliche 30,7 % zu. Ursache dieses sprunghaften Anstiegs ist die Bekanntgabe der Ernennung von BDO als neuem Finanzprüfer und die Einreichung eines Finanzberichtsplans bei der Nasdaq. Diese Entwicklungen verhinderten eine drohende Streichung der Aktie vom Nasdaq-Börsenplatz, was zuletzt Investoren beunruhigt hatte. Dennoch bleiben einige bedeutsame Fragen offen.
Die Entscheidung, BDO als unabhängigen Prüfer zu engagieren, ist ein bedeutender Fortschritt für Supermicro. BDO zählt zu den weltweit fünf größten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und genießt einen ausgezeichneten Ruf in der Branche. In Anbetracht der jüngsten Auseinandersetzungen um Supermicros Buchhaltungspraktiken ist dieser Schritt eine willkommene Neuigkeit für Anleger.
Im August hatte der Leerverkäufer Hindenburg Research einen kritischen Bericht veröffentlicht, der Supermicro wiederholte Buchhaltungsverfehlungen vorwarf. Daraufhin verschob das Unternehmen die Einreichung seines Jahresberichts. Im Oktober trat Ernst & Young (EY) als Finanzprüfer von Supermicro zurück und begründete dies mit schwindendem Vertrauen in die Aussagen des Managements und des Prüfungsausschusses des Unternehmens. Der Einstieg von BDO ebnet den Weg für die Einreichung der ausstehenden 10-K Berichte und ermöglicht zudem die Einreichung eines wesentlichen Finanzplans, der den Aktienhandel auf der Nasdaq sichert.
Ohne diesen Plan hätte Supermicros Aktie gestern von der Nasdaq gestrichen und im weniger liquiden OTC-Markt gehandelt werden müssen, was eine geringere Sichtbarkeit bedeutet hätte. Obwohl die unmittelbare Entfernung aus dem Nasdaq verhindert wurde, bleibt ein potenzieller Ausschluss zu einem späteren Zeitpunkt möglich. Gleichzeitig laufen Berichten zufolge Ermittlungen des Justizministeriums gegen Supermicro, die sich vornehmlich auf die Finanzberichterstattung konzentrieren. Manche spekulieren zudem, dass mögliche Verstöße gegen Exportverbote, speziell in Bezug auf den Verkauf fortschrittlicher KI-Prozessoren nach China, untersucht werden. Angelegten sollten sich des hohen Risikos bewusst sein, bevor sie in Supermicro investieren.