In der deutschen Einzelhandelslandschaft ist ein klarer Trend erkennbar: Discounter wie Aldi und Lidl gewinnen zunehmend die Oberhand gegenüber klassischen Supermärkten wie Rewe und Edeka.
Eine kürzlich durchgeführte Umfrage des Kölner Beratungshauses ServiceValue offenbart interessante Einsichten in die Präferenzen der deutschen Konsumenten, wobei die Discounter in diesem Jahr sogar den Online-Riesen Amazon in der Kundengunst übertreffen.
Die Dominanz der Discounter
Aldi Süd führt die Liste der bevorzugten Einzelhändler an, dicht gefolgt von anderen Discountern. Diese Beliebtheit lässt sich auf verschiedene Faktoren zurückführen.
Zum einen hat die Lebensmittelbranche aufgrund ihrer Unentbehrlichkeit und Krisenfestigkeit generell eine hohe Kundenzufriedenheit. Zum anderen haben Discounter in den letzten Jahren erheblich in die Modernisierung ihrer Filialen und die Erweiterung ihres Angebots investiert.
Der Übergang von einfachen Verkaufsstellen mit Produkten in Kartons zu ansprechend gestalteten Läden mit einem breiteren Sortiment hat das Einkaufserlebnis verbessert.
Der Siegeszug der Eigenmarken
Ein wesentlicher Vorteil der Discounter liegt in ihrem umfangreichen Angebot an Eigenmarken, die oft preiswerter sind als bekannte Markenprodukte. Diese Strategie hat sich insbesondere während der Inflationszeiten als besonders vorteilhaft erwiesen.
Der Anteil der Eigenmarken bei Discountern liegt bei beeindruckenden 69 Prozent aller verkauften Packungen, während Supermärkte hier mit 36 Prozent noch Nachholbedarf haben.
Anpassungen der Supermärkte
Erkennend, dass die Präferenz für Eigenmarken weiterhin stark ist, haben auch Supermärkte ihren Anteil an Eigenmarken in den letzten Jahren erhöht. Trotzdem bleibt die Strategie der Discounter, ein umfassendes Angebot an günstigen, eigenen Produkten zu führen, unerreicht.
Dies bietet den Verbrauchern eine kostengünstige Alternative zu den oft teureren Markenprodukten, die in herkömmlichen Supermärkten zu finden sind.
Die Rolle von Sonderangeboten
Die aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen haben die Konsumenten dazu gebracht, vermehrt nach Sonderangeboten Ausschau zu halten. Laut Konsumforscher David Georgi ist das Einkaufsverhalten der Deutschen sehr dynamisch und promotionsgetrieben.
Rund 26,4 Prozent aller im Lebensmitteleinzelhandel verkauften Packungen werden unter Promotion-Bedingungen abgesetzt, was die Bedeutung von Rabatten und Sonderangeboten unterstreicht.
Die Beliebtheit der Discounter beruht auf einer Kombination aus günstigen Preisen, einer verbesserten Einkaufsatmosphäre und einem umfangreichen Angebot an Eigenmarken. Supermärkte holen zwar auf, müssen aber ihre Strategien weiter anpassen, um im Wettbewerb bestehen zu können.