Der US-amerikanische Technologiekonzern Super Micro Computer sieht sich mit der Möglichkeit konfrontiert, Anleihen in Höhe von bis zu 1,725 Milliarden Dollar vorzeitig zurückzahlen zu müssen. Dies droht, sollte das Unternehmen von der Nasdaq-Börse delistet werden – ein Szenario, das angesichts laufender Bilanzierungsprobleme durchaus realistisch erscheint. Alarmierend für die Inhaber der Wandelanleihen, die im März 2029 fällig werden, ist die Aussicht auf eine vorzeitige Rückzahlung, sollte es tatsächlich zu einem Delisting kommen. Der Hintergrund: Super Micro hatte eine Frist im August zur Einreichung seines Jahresfinanzberichts verpasst, zudem hat der bisherige Wirtschaftsprüfer Ernst & Young den Rückzug bekannt gegeben. Ein solcher Schritt wäre ein schmerzhafter Rückschlag für ein Unternehmen, das bisher stark von der Nachfrage nach leistungsstarken Servern und Hardware für künstliche Intelligenz profitierte. Der Finanzchef von Super Micro, David Weigand, zeigte sich jedoch optimistisch. Er betonte in einem Gespräch mit Analysten die stabilen Beziehungen zu den Banken und äußerte: 'Wir sind zuversichtlich, dass die Kapitalmärkte für uns zugänglich bleiben.' Zudem arbeitete das Unternehmen an einem Compliance-Plan, der die Frist zur Einreichung der geprüften Finanzen auf Februar 2025 verschieben könnte. Ein weiteres Problem könnte der Aktienkurs darstellen. Seit einem Höchststand im März sind die Aktien um 81 % gefallen, was zu einem Rückgang des Marktwertes um etwa 53 Milliarden Dollar führte. Eine interessante Randbemerkung: Die im Februar verkauften Anleihen haben einen Null-Kupon, eine Nachwirkung des Tech-Booms während der Pandemie, als Unternehmen wie Peloton Interactive und Snap ähnliche zinsfreie Anleihen ausgaben. Mit einer Liquidität von rund 2,1 Milliarden Dollar hat Super Micro eine gewisse Flexibilität, um die Schuldenverhältnisse neu auszurichten. Trotzdem bleibt die potenzielle Fälligkeit dieser enormen Schuldensumme ein ernsthaftes Risiko, wie Analyst Matt Bryson von Wedbush anmerkte.