06. November, 2024

Wirtschaft

Super Micro im Fokus: Keine Anzeichen von Betrug, aber weiter Unsicherheit bei Jahresberichten

Super Micro im Fokus: Keine Anzeichen von Betrug, aber weiter Unsicherheit bei Jahresberichten

Der Server-Hersteller Super Micro Computer steht erneut im Rampenlicht, nachdem eine unabhängige Untersuchung keine Hinweise auf Betrug oder Fehlverhalten seitens des Managements oder des Vorstands ergeben hat. Eine Sonderkommission, die eigens zur Überprüfung der von der früheren Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young (EY) geäußerten Bedenken eingesetzt wurde, bestätigte dies. Dennoch zeigen sich die Anleger skeptisch: Die Aktien des Unternehmens verloren an Wert, nicht zuletzt da Unklarheit über den Zeitrahmen für die Einreichung des jährlichen Berichts bei den Aufsichtsbehörden besteht.

Die Aktie, die aufgrund des Rummels um Künstliche Intelligenz (KI) Anfang des Jahres Höhenflüge erlebte, erlebte einen Rückgang um ein Drittel, als EY seinen Rücktritt als Wirtschaftsprüfer ankündigte. Super Micro kämpft unterdessen mit der zeitnahen Eingliederung eines neuen Prüfers, um seine Finanzen wieder auf den aktuellen Stand zu bringen.

Des Weiteren wurden vorläufige Quartalsergebnisse veröffentlicht, die leicht unter den Erwartungen lagen. Das Unternehmen rechnet für das Ende September ausgegangene Quartal mit einem Umsatz zwischen 5,9 und 6 Milliarden USD, was am unteren Ende der bisherigen Prognosen und unter den Konsensschätzungen von 6,5 Milliarden USD liegt. Für das laufende Quartal bis Dezember werden Einnahmen zwischen 5,5 und 6,1 Milliarden USD erwartet, wiederum geringer als die Wall-Street-Schätzungen.

Super Micro, ein bedeutender Partner des KI-Chip-Giganten Nvidia, profitierte stark vom Boom der KI-Infrastruktur und verzeichnete einen beeindruckenden Kursanstieg von über 1.000 Prozent vom Jahresbeginn bis zum Höchststand im März. Allerdings sind die Aktien seitdem beträchtlich gefallen, nachdem im Wall Street Journal von einer Untersuchung des US-Justizministeriums berichtet wurde, die aufgrund von Vorwürfen der Bilanzmanipulation durch einen Shortseller initiiert wurde. Ansonsten gibt der kürzliche Rückzug von EY, die seit Mitte vergangenen Jahres als Wirtschaftsprüfer tätig waren, weiterhin Rätsel auf.