Der Aktienkurs von Super Micro Computer erlebte einen sprunghaften Anstieg von über 30% am Montag, nachdem das Unternehmen die Ergebnisse einer unabhängigen Überprüfung seiner Bilanzierungspraktiken offiziell bekannt gab. Diese Prüfung brachte keine Hinweise auf Betrug oder Fehlverhalten zutage. Super Micro Computer, das in Zusammenarbeit mit Nvidia hochmoderne Server mit KI-Chips bereitstellt, plant zudem, einen neuen Finanzchef zu suchen, basierend auf Empfehlungen des für die Überprüfung verantwortlichen Sonderausschusses. Der derzeitige CFO, David Weigand, bleibt bis zur Ernennung eines Nachfolgers im Amt. Die Untersuchung erstreckte sich über mehr als drei Monate und umfasste 68 Interviews mit derzeitigen und ehemaligen Mitarbeitern, der Geschäftsführung, Beratern sowie Vorstandsmitgliedern. Dieser umfangreiche Prozess bestätigte die Integrität der Firmenleitung und des Prüfungsausschusses und legte besonderen Wert auf die Korrektheit der Finanzberichte des Unternehmens. Die Aktien des Unternehmens, das in der KI-Branche als Überflieger gilt, waren in den letzten Monaten Achterbahn gefahren. Dies geschah nach einem negativen Bericht von Hindenburg Research im August, der unter anderem 'Bilanzierungsmanipulation' vorwarf. In der Folge hatte Super Micro die Veröffentlichung seines Jahresberichts verschoben, und im Oktober verkündete Ernst & Young seinen Rückzug als Wirtschaftsprüfer, da man nicht länger mit den vom Management erstellten Finanzberichten in Verbindung gebracht werden wollte. Das am Montag eingereichte Dokument der Firma stellte klar, dass der Sonderausschuss die Schlussfolgerungen von Ernst & Young nicht als stichhaltig betrachtete. Einen Monat zuvor hatte das Unternehmen BDO als neuen Auditor engagiert und einen Compliance-Plan bei der SEC eingereicht, um einer möglichen Nasdaq-Delisting zu entgehen. Seit einem 52-Wochen-Tief am 15. November hat die Aktie um mehr als 100% zugelegt und liegt im bisherigen Jahresverlauf um etwa 39% im Plus. Analysten von JPMorgan äußerten jedoch Zurückhaltung und stuften die Aktie weiterhin mit 'Underweight' ein, bis weitere Klarheit zur Einhaltung der Vorschriften durch das Unternehmen geschaffen ist. Punkten, die Investoren im Auge behalten sollten, sind laut JPMorgan-Analysten: die Akzeptanz der Sonderausschuss-Ergebnisse durch die neuen unabhängigen Prüfer BDO sowie die Entscheidung der Nasdaq bezüglich der Fristverlängerung zur Wiedererlangung der Compliance.