01. November, 2024

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Super Micro Computer kämpft mit massivem Börsenverlust nach Rückzug von EY

Super Micro Computer kämpft mit massivem Börsenverlust nach Rückzug von EY

Super Micro Computer hat nach dem überraschenden Rückzug der renommierten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young einen dramatischen Absturz seines Aktienkurses um über 14% hinnehmen müssen, wodurch die gesamten Jahresgewinne verpufften. Hintergrund ist ein Anfang dieser Woche eingereichter Bericht, in dem EY seinen Rücktritt während der Prüfung des Unternehmens bekanntgab. Nach diesem Ereignis stufte das Finanzanalysehaus Argus den Serverhersteller von "Kaufen" auf "Halten" herab und verzichtete auf eine neue Kurszielprognose. Zeitgleich setzten die Analysten von Needham und Wells Fargo ihre Berichterstattung über das Unternehmen aus. Bereits im August geriet Super Micro Computer ins Visier prüfender Blicke, als Hindenburg Research dem KI-Pionier „Bilanzmanipulation“ vorwarf. Das US-Justizministerium nahm bald darauf Ermittlungen auf. „Der Verlust der Wirtschaftsprüfung sowie die Ermittlungen des Justizministeriums führen dazu, dass die Aktie nun nicht mehr auf fundamentaler Basis gehandelt wird“, kommentierte Argus-Analyst Jim Kelleher. Er signalisierte, dass das Unternehmen wieder auf die Kaufliste gesetzt werden könne, sobald ein neuer Wirtschaftsprüfer engagiert, die Berichtspflichten erfüllt und alle rechtlichen Angelegenheiten geklärt seien. Bereits am Mittwoch verzeichnete die Aktie einen dramatischen Rückgang um rund 33%, nachdem bekannt wurde, dass EY die laufende Prüfung für das am 30. Juni 2024 endende Geschäftsjahr abgebrochen hatte. In ihrem Kündigungsschreiben führte EY aus, dass ihnen neue Informationen bekannt geworden seien, die es ihnen unmöglich machten, auf die Darstellungen des Managements und des Prüfungsausschusses zu vertrauen oder sich mit den von der Unternehmensleitung erstellten Abschlüssen assoziieren zu wollen. Super Micro Computer gab in einer Erklärung an, der Auffassung von EY nicht zuzustimmen und arbeite mit Hochdruck daran, neue Prüfer zu finden. Trotz der seit dem Spätsommer bestehenden buchhalterischen Turbulenzen war die Aktie bis Donnerstag weiterhin im Plus gelaufen. Im laufenden Jahr ist die Aktie nun um über 1% gefallen.